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Begeistert von der Macht der Klänge

Von Antonie Städter 11.07.2007, 16:22

Raguhn/MZ. - Fasziniert von Musik

Heute ist er selbst Musiklehrer, unterrichtet verschiedene Blechblasinstrumente an den Kreismusikschulen Bitterfeld und Wittenberg. Und die Musik fasziniert den 41-Jährigen mit dem gezwirbelten Bart noch wie früher. Nur seine instrumentale Bandbreite ist mit der Zeit größer geworden.

Seit dem Jahr 2000 leitet er die Jagdhornbläsergruppe der Kreisjägerschaft Bitterfeld. Schon als Kind habe er sich für die Natur interessiert und sei oft durch den Wald gepirscht, erzählt Fred Scheiter, der aus Gräfenhainichen stammt und seit zehn Jahren in Raguhn lebt.

"Ich kannte schon damals alle Jagdsignale." Ende Juni wurde seine Gruppe Vize-Landesmeister beim 18. Landeswettbewerb im Jagdhornblasen. Über solche Erfolge freue er sich natürlich, "wichtiger als Wettbewerbe ist es mir aber, so viele Menschen wie möglich mit der Musik glücklich zu machen."

Vor vier Jahren entdeckte Fred Scheiter im Allgäu auch das Alphorn für sich: "Es klingt so schön beruhigend." Wenn er damit einen Ton blase, fange das vier Meter lange Instrument zu vibrieren an. "Dann höre ich den Ton nicht nur, sondern fühle ihn auch", sagt er schwärmerisch.

Privat gern Klassik

Zu erleben ist Fred Scheiter mit dem Alphorn etwa bei Auftritten des "Alphorntrio Anhaltino" - das mittlerweile zu einem Quartett geworden ist. Aber er spielt es auch zu Orgelmusik in Kirchen. "Da gibt es immer wieder Besucher, die den Klang so entspannend finden, dass sie dabei meditieren", sagt er. Er selbst hört privat meist Klassik, gern aber auch irische Balladen.

Nicht zuletzt ist der Mann mit dem Faible fürs Alpenländische aber auch Sänger. Mit den "Anhaltiner Musikanten", zu denen auch seine Ehefrau Beate und Schwiegervater Rudi Nagel gehören, macht er seit Ende der 80er Jahre deutschen Schlager und Volksmusik. Sogar Tochter Vreni, 8, ist heute bei einigen Auftritten mit von der Partie. An Wochenenden ist die Familie meist der Musik wegen unterwegs.

Kaum zu glauben, dass Fred Scheiter beruflich noch etwas anderes macht als Musik. Doch: Vormittags arbeitet er als Bodenleger. Sein Vater habe ihm auf seinen Wunsch nach einem Musikstudium damals geantwortet, er solle erst "etwas Ordentliches" lernen. Als Selbständiger kann er sich die Zeit flexibel einteilen. Der Spagat zwischen eigener Firma und Musik sei kein Problem. Abends sei man zwar ausgelaugt - "aber glücklich".