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Atemloser Einsatz für Hundewelpen

Von Detmar Oppenkowski 03.09.2008, 17:26

Wolfen/MZ. - 5.30 Uhr, 11.30 Uhr und 19 Uhr müssen die sieben Rhodesien Ridgeback-Welpen, eine afrikanische Hunderasse, von den Besitzern Peter und Heike Heinemann gefüttert und sauber gemacht werden. Trotz des zeitlichen und finanziellen Aufwands ist es für das Ehepaar dennoch ein glücklicher Umstand, der vor sieben Wochen so noch nicht vorhersehbar war.

Da die Wehen der tragenden Hündin Ghana zum "Entbindungstermin" ausblieben, leiteten die Ärzte in Wittenberg eine Notoperation ein, in deren Folge es zu Komplikationen kam. "Die Atmung unserer Hündin setzte aus", sagt Heike Heinemann und erinnert sich: "Es war zu diesem Zeitpunkt unklar, ob die Welpen überhaupt durchkommen." Wenig später wird das Ehepaar in den Operationssaal gerufen, da die Hundedame den Eingriff nicht überlebt hatte. "Aber uns blieb keine Zeit den Verlust zu beklagen", sagt Heike Heinemann: "Statt der sechs erwarteten Welpen mussten nun 13 Mäuler von Hand versorgt werden."

Alle zwei Stunden wurden die Welpen von nun an mit spezieller Trockenmilch und der Unterstützung von Heike Heinemanns Mutter und dem zwanzigjährigen Sohn gefüttert. Als Folge der intensiven Betreuung nahm der Geschäftsführer

des Wolfener Fachhandels für Garten & Werkzeuge, Peter Heinemann, zwölf Kilo ab, machte aber auch neue Erfahrungen. "Keiner konnte uns sagen, ob und wie so eine Flaschen- aufzucht funktioniert", sagt er. Also experimentierte man mit verschiedenen Flaschenöffnungen bis die richtige Dosierung gefunden wurde. Gleichzeitig musste die mit Decken und Handtüchern ausgelegte Wurfkiste täglich mehrfach gereinigt werden. "Am Anfang lief unsere Waschmaschine ohne Unterbrechung", sagt Peter Heine- mann: "Aber mittlerweile ist es alles ruhiger geworden."

Sechs Welpen wurden abgegeben, die verbleibenden zwei Hundeweibchen und fünf Hundemännchen an drei Mahlzeiten am Tag gewöhnt. Auch der Vater Askari hat mittlerweile seine Rolle gefunden und kümmert sich mit seinen Mitteln um die Aufzucht. Geduldig liegt er im Hof, schaut den herumtollenden Welpen zu und greift ab und an spielerisch ein.

Noch etwa drei Wochen wird das Familienrudel in dieser Konstellation zusammen leben, dann soll für sechs Welpen ein neues Zuhause gesucht werden. "Ich würde gerne alle Welpen behalten", sagt Peter Heinemann. Aber neben liebevollen Händen brauchen die Hunde auch die entsprechenden räumlichen Voraussetzungen. So erreichen ausgewachsene Rhodesien Ridgeback-Rüden eine Schulterhöhe von etwa 70 Zentimetern und ein Gewicht von 40 Kilogramm. Aber bis es soweit ist, müssen sich Prinzchen, Kira, Rudi, Missy, Ludwig, Streifenhörnchen und Heffalump noch ein wenig gedulden und weiterhin dreimal am Tag fressen.