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Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Lohn für langen Atem

Von ULF ROSTALSKY 19.02.2012, 17:53

BITTERFELD/MZ. - Vergessen sind die vielen Stunden im Probenraum. Geschichte ist die Anspannung vor dem Auftritt im Wettbewerb. Jetzt wird der Lohn eingefahren für langen Atem und musikalisches Talent. Die Preisträger des Regionalwettbewerbs "Jugend musiziert" stehen auf der Bühne. Es ist das vierte Konzert dieser Art, für das die Kreissparkasse ihre Pforten öffnet.

"Es sind wirklich gute Bedingungen hier", sagt Cornelia Toaspern, die Leiterin der Bitterfelder Musikschule, die gleich fünf Talente ins Rennen schicken konnte. Paulina Eichhoff, Vreni Scheiter und Lea Kuhne spielen Klavier. Luisa Wagner überzeugt mit der Blockflöte. Katharina Krannich hat die Oboe für sich entdeckt. Die Bitterfelder sind rein aus statistischer Sicht jedoch kaum mehr als die Spitze des Eisbergs. 122 junge Musiker gingen in diesem Jahr beim Regionalausscheid an den Start - so viele wie nie zuvor.

Für Thomas Kunath ist das durchaus bemerkenswert. "Aber es können immer noch mehr sein." Zumal "Jugend musiziert" eine wirklich reizvolle Angelegenheit wäre. Der Wettbewerb motiviere nicht nur, ein Instrument zu spielen, ist der Pädagoge überzeugt. Er biete auch den Ansporn, eigene Leistung zu verbessern, liefere Podiumserfahrung. Noch wichtiger: Die Vorbereitung auf die diversen Ausscheide bringe einen Schub für die künstlerische und persönliche Entwicklung, so Kunath.

Nicht zuletzt deshalb motiviert er seine Kollegen, noch mehr Talente als bisher beim Wettbewerb anzumelden. Cornelia Toaspern sieht das nicht anders. Erfolg, meint sie, brauche eine breite Basis. Bei "Jugend musiziert" hat sie einen weiteren Vorteil ausgemacht. Der Wettstreit wäre ein Ziel. "Das braucht ein junger Mensch, der Woche für Woche mit seinem Instrument übt."

Tim Gerngroß (Violine) und Johann Friedrich Papesch (Klavier) vernehmen die Worte. Zeit, sie zu verarbeiten, bleibt den Köthenern aber kaum. Die 14-Jährigen warten auf ihren großen Auftritt. Was sie einzeln schon geschafft haben, gelang ihnen im Duett zum ersten Mal. Sie haben sich für den Landesausscheid in Halle qualifiziert und hoffen, dort eine solide Leistung präsentieren zu können. Lehrerin Regina Baufeld ist zuversichtlich. Nicht nur, dass beide eine halbe Ewigkeit Instrumente spielen. "Sie kennen sich, sie harmonieren." Die Basis fürs Zusammenspiel ist gelegt. In Bitterfeld setzten die jungen Männer auf Schubert. Kurzes Innehalten, Verbeugung, Applaus.

Das Preisträgerkonzert ist auch für die Bitterfelder Musikschülerinnen Paulina Eichhoff und Vreni Scheiter nur ein kurzer Moment des Innehaltens. "Wir haben nur noch viermal Unterricht." Die 13-jährigen Klavierspielerinnen wissen um die kurze Zeit, die ihnen bis zur nächsten Wettbewerbsrunde in Halle bleibt. "Wir müssen noch einige Sachen verbessern", sind sie überzeugt. "Bei den Läufen haben wir Reserven." Dennoch lassen sich die Mädchen nicht aus der Ruhe bringen. "Mal sehen, was wird", blicken beide nach vorn. Ihre Lehrerin Kerstin Lehnert ist zuversichtlich. "Die Mädchen sind schon so lange dabei. Sie sind außerdem zusammen in der Schule." Diese Nähe zueinander soll zum Pluspunkt werden. In Bitterfeld läuteten beide mit Bennetts "Four piece Suite" das Finale ein. Wieder gibt es Szenenapplaus, wieder können die Talente punkten.