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Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Am 10.10.2010 gibt es kein Ja-Wort

Von SILKE UNGEFROREN 07.10.2010, 16:12

BITTERFELD-WOLFEN/MZ. - Ob es am Monat Oktober liegt oder daran, dass der 10. auf einen Sonntag fällt - keiner scheint es zu wissen. Auf jeden Fall werden sich zu dem einprägsamen Datum 10. 10. 2010 im Altkreis Bitterfeld keine Brautpaare das Ja-Wort geben. Das ergab eine MZ-Umfrage in den verschiedenen Standesämtern.

Das sah bei den Vorjahres-Daten, die man sich gut merken kann, schon ganz anders aus, wie Bärbel Mölle vom Bitterfeld-Wolfener Standesamt bestätigt. "Am 7. 7. 2007, das war kurz nach dem Zusammenschluss zur großen Stadt, haben in Bitterfeld-Wolfen sechs Paare geheiratet, sagt sie". Ein gutes Jahr später, also am 8. 8. 2008, gab es sogar noch ein Hochzeitspärchen mehr. Im vergangenen Jahr wiederum waren es dann nur vier Eheschließungen, die am 9. 9. 2009 vollzogen worden sind.

Noch "heiratswütiger" waren die Leute offenbar zehn Jahre vorher. Da lockte der 9. 9. 1999 allein in Bitterfeld 15 Mal vor den Standesbeamten, in Wolfen gab es noch einmal sechs Paare - damals waren beide Städte noch eigenständig.

In der nun gemeinsamen Stadt gibt es mehrere Örtlichkeiten, um den Bund fürs Leben amtlich besiegeln zu lassen. Da ist zum einen das Hochzeitszimmer im Historischen Rathaus von Bitterfeld mit seinem sehr festlichen Ambiente. Auch das Wolfener Kulturhaus lädt zum Heiraten ein. "Und in den warmen Monaten so etwa ab April", erklärt Bärbel Mölle, "ist besonders die Villa am Bernsteinsee gefragt." Hier ist auf vertraglicher Basis das ganze Jahr über der letzte Sonnabend im Monat für diesen Höhepunkt reserviert.

Schließlich kann man sich auch auf der MS "Vineta" auf dem Goitzschesee trauen und trauen lassen. "Allerdings muss das Schiff während der Eheschließung vor Anker bleiben", so die Standesbeamtin, "weil das Gewässer zu verschiedenen Gemarkungen gehört." Das ist auch der Grund dafür, dass für Eheschließungen auf dem Motorsegler "Reudnitz" nicht mehr Bitterfeld-Wolfen zuständig ist.

"Die Reudnitz hat ihren Liegeplatz in der Gemarkung Friedersdorf", erklärt Bärbel Mölle. "Seit dem 1. Januar 2010 gehört Friedersdorf zur Gemeinde Muldestausee, deshalb ist auch das dortige Standesamt zuständig." Jenes bietet im Übrigen neben dem Herrenhaus in Muldenstein und dem Standesamtssitz in Pouch auch noch den Roten Turm zur Eheschließung an. Der ist aber aufgrund begrenzter Platzkapazitäten von etwa zehn Leuten eher für kleinere Gesellschaften geeignet, wie Standesbeamtin Yvonne Naumann sagt.

In Sandersdorf-Brehna kann neben den Rathäusern der beiden Ortsteile auch das Country-Hotel in Brehna genutzt werden, in Raguhn-Jeßnitz nur das Rathaus in Raguhn. Wer sich in der Stadt Zörbig das Ja-Wort geben will, dem steht neben dem Zörbiger Rathaus auch das Trauzimmer des Gutes Mößlitz zur Verfügung. Hier kann zudem im zum Festsaal ausgebauten "Alten Kuhstall" zünftig gefeiert werden.

Generell möglich gewesen wäre das Heiraten am kommenden Sonntag, versichert Bärbel Mölle, auch wenn Sonn- und Feiertage im Normalfall sonst davon ausgeschlossen sind. "Eine solche Ausnahme wurde damals am 5. 5. 2005 gemacht, der auf den Himmelfahrtstag fiel. Da haben auch hier einige Paare geheiratet."