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"Agora-Resort" auf der Halbinsel Pouch "Agora-Resort" auf der Halbinsel Pouch: Umstrittene Pläne nehmen erste Hürde

Von Ulf Rostalsky 23.02.2018, 06:00
Die GTG-Firmenzentrale steht bereits. Auf der Halbinsel soll auch das „Agora-Resort“ gebaut werden.
Die GTG-Firmenzentrale steht bereits. Auf der Halbinsel soll auch das „Agora-Resort“ gebaut werden. André Kehrer

Pouch - Neuer Stand im langen Ringen zwischen der Goitzsche Tourismusgesellschaft (GTG) und der Gemeinde Muldestausee um das Millionenprojekt „Agora-Resort“ auf der Halbinsel Pouch: Die Mitglieder des Bau- und Vergabeausschusses haben mehrheitlich die Hand für die nötige Änderung des geltenden Bebauungsplanes und die entsprechende öffentliche Auslegung der Planunterlagen gehoben.

Zwar steht das grüne Licht des Gemeinderates noch aus. Es ist allerdings davon auszugehen, dass das Gremium in seiner Sitzung am Mittwoch, 7. März, der Empfehlung des Ausschusses folgen wird. Zumal nicht zuletzt Anwohner im Rahmen der öffentlichen Beteiligung das Recht auf Mitsprache haben.

Die GTG plant groß auf der Halbinsel Pouch. Die Rede ist vom Ferienresort mit klassischen Bauten, von Stelzenhäusern und auch von sogenannten „Hobbit-Höhlen“. Dazu kommt auf dem der Ortschaft Pouch zugewandten Areal ein Aussichtsturm. „Der bleibt ein reiner Aussichtsturm und wird nicht anderen Zwecken dienen“, bestätigt Muldestausee-Bürgermeister Ferid Giebler (parteilos).

Kommune und Investor haben mehr als ein Jahr lang über mögliche Bauvorhaben diskutiert

Kommune und Investor haben mehr als ein Jahr lang immer wieder über mögliche und unmögliche Bauvorhaben diskutiert. Als die GTG die Resortpläne um drei mehrstöckige Wohngebäude entlang der Bundesstraße 100 erweiterte, schlugen die Wellen hoch. Uwe Schinnerling (Bürgerinitiative Pouch) sprach von einer Vermischung touristischer und wohnbaulicher Ziele. Diese Kritik behält er bei. „Für mich sind die Gebäude zu hoch“, betont er.

Das ist anscheinend nicht das einzige Problem auf der Halbinsel. Doch Kommune und Investor haben sich teilweise aufeinander zu bewegt. So wird der Mindestabstand zwischen Goitzscherundweg und Ferienhausareal nach Aussagen Gieblers wenigstens 15 Meter betragen. Ein geplanter Sichtschutzwall dagegen wurde ad acta gelegt. Außerdem ist das gesamte Gebiet leicht Richtung B100 verschoben. „Die Eingriffe in die Natur werden geringer“, so der Bürgermeister.

Giebler bestätigt aber auch, dass in Sachen Wohnbebauung noch Klärungsbedarf besteht. Die GTG plant, zwischen zentraler Zufahrt auf die Halbinsel und Ortseingang Pouch mehrgeschossig zu bauen. Das dürfte nach geltendem Baurecht zu realisieren sein. Die GTG-Firmenzentrale auf der Mühlbeck zugewandten Seite ist ein Beleg dafür.

Streit um die Zufahrt und deren Verkehrssicherheit

Offen ist jedoch, wie die Zufahrt zu dieser Wohnbebauung realisiert werden soll. Die Meinungen gehen hier offensichtlich weit auseinander. Die Rede ist von einer eigenen Anbindung an die Bundesstraße 100 – praktisch gegenüber der Zufahrt zum sogenannten NeuWerk mit dem Sitz der Gemeinde Muldestausee.

Ob diese Variante umsetzbar ist, steht jedoch in den Sternen. Schon jetzt wird über einen möglichen Unfallschwerpunkt spekuliert. Zumal die neue Zufahrt dann die zweite innerhalb weniger Meter auf die Bundesstraße wäre.

Warum nicht über die bestehende Zufahrt zur Halbinsel zur Wohnbebauung gelangen? Die Frage sei diskutiert worden, werde aber vom Investor nicht bevorzugt. Der verweise auf die bestehende Verkehrsführung mit Abbiegespuren, die dann wohl oder übel gequert werden müssten. „Wir sind auf die Ergebnisse der öffentlichen Auslegung und die Bewertung der Fakten gespannt“, so Bürgermeister Giebler. (mz)