Zementwerk Bernburg setzt auf Sekundärrohstoffe Zementwerk Bernburg setzt auf Sekundärrohstoffe: 700 000 Tonnen Kohle geschont

bernburg/MZ - Für die Befeuerung seiner Öfen setzt das Bernburger Zementwerk heute durchschnittlich zu 95 Prozent auf sogenannte Ersatzbrennstoffe. Fossile Energieträger werden nur noch zu einem Bruchteil benötigt. „Wir sind damit Spitzenreiter in Europa“, sagt Werksleiter Johann Trenkwalder stolz. Ersatzbrennstoffe? Das sind beispielsweise Abfälle aus der Autoindustrie wie Gummi- und Teppichreste, Tartanbahn-Überbleibsel oder nicht recycelbare Mischkunststoffe aus Sortieranlagen.
Der erfolgreiche Weg zur Ressourcenschonung hat vor elf Jahren begonnen. Damals lieferten die Kreiswerke Delitzsch (KWD) die ersten Ersatzbrennstoffe in Bernburg an. Von 18 962 Tonnen im Jahr 2002 stieg die Liefermenge stetig bis auf über 130 000 Tonnen im Vorjahr an. In diesem Monat ging die einmillionste Tonne in die Zementöfen - ein guter Grund, am Montag während einer kleinen Feierstunde darauf mit einem Gläschen Sekt anzustoßen.
Die Kreiswerke Delitzsch beschritten bereits Ende der 1990er Jahre den Weg einer Aufbereitung von Ersatzbrennstoffen, investierte 1999/2000 rund 12,5 Millionen Euro in den Bau einer entsprechenden Anlage in Delitzsch. Weitere 4,8 Millionen Euro flossen 2008 dann in den Bau einer zweiten Aufbereitungsanlage in unmittelbarer Nachbarschaft des Bernburger Zementwerkes, das bereits seit 2002 zu den Abnehmern zählte.
Die mit der Technologie verbundene Filternachrüstung habe dazu geführt, dass „Schwenk heute die niedrigsten CO2 -Emissionen aller Zementwerke in Europa vorweisen kann“, erläuterte Werksleiter Johann Trenkwalder. Eine Million Ersatzbrennstoffe entsprächen rund 700 000 Tonnen Kohle. Dieses Menge des begrenzten fossilen Rohstoffes sei in den vergangenen elf Jahren geschont worden.
