Tiergarten Bernburg: Tiergarten Bernburg: Sanitärgebäude ist nun hochwassersicher

Bernburg - Das mobile Toilettenhäuschen im Bernburger Tiergarten hat ausgedient. Nach monatelangen Sanierungsarbeiten des gesamten Sanitärgebäudes ist dieses nun seit vergangener Woche wieder für die Besucher zugänglich. Allerdings knapp zwei Monate später als geplant. „Der Frost hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht“, sagt Roland Reichelt, Geschäftsführer der Bernburger Freizeit GmbH, die den Tiergarten betreibt. Jetzt fehlt nur noch der letzte Fassadenanstrich.

Für rund 75.000 Euro sind in den vergangenen Monaten die alten Fliesen entfernt, sämtliche Sanitäranlagen ausgetauscht, Wände und Decken saniert und eine neue Heizung eingebaut worden. Das Geld dafür stammt aus dem Fluthilfefonds, durch den bereits einige Schäden im Tiergarten behoben werden konnten. Nun auch die, die das verheerende Hochwasser der Saale im Juni 2013 in dem Sanitärgebäude hinterlassen hat.

Damit es sich in diesem Ausmaß nicht wiederholt, ist bei der Sanierung auf wichtige Details geachtet worden. So wurden laut Reichelt die Materialien für die Trennwände zwischen den Toiletten so gewählt, dass sie durch einströmendes Wasser nicht aufquellen können.

Auch auf wasseranfälligen Gipsputz unter den Fliesen wurde vorsorglich verzichtet. Stattdessen ist der Untergrund so gewählt, dass die Fliesen Wassermassen standhalten und man die Wände und Böden der Räume mit einem Hochdruckreiniger von übrigem Schlamm befreien kann. Auch die Steckdosen sind nach oben verlegt worden. Alles in allem, so Reichelt, sei das Sanitärgebäude recht komfortabel wieder hergerichtet worden. Inklusive Babywickelbereich und einer Behindertentoilette.

Doch damit kann die Freizeit GmbH noch immer keinen Schlussstrich unter das Thema Beseitigung der Hochwasserschäden ziehen. Das letzte große Sorgenkind ist die Futterküche, die momentan hinter den Kulissen und für die Besucher nicht sichtbar komplett saniert wird. Rund 88.000 Euro sind dafür veranschlagt.

Nicht alles wird vom Fluthilfefonds finanziert. „Wir geben 25.000 Euro selbst dazu“, sagt Reichelt. Aus gutem Grund. Denn die Futterküche soll nicht nur in ihren Urzustand versetzt werden. Sie soll auch zusätzlich mit einer Fußbodenheizung ausgestattet werden, für deren Kosten die Freizeit GmbH aufkommt. Diese sei von großem Vorteil. „Fußbodenheizungen sind hygienischer als Heizkörper, da sich dort kein Dreck absetzen kann. Außerdem haben wir dort viel mit Nässe zu tun, die so besser abtrocknet“, erklärt Reichelt. Aber damit nicht genug.

Um die neue Technik wie Kühltruhe und Kühlschrank künftig besser zu schützen, sollen mit den Spendengeldern, die nach dem Hochwasser eingegangen sind, spezielle Schotten angeschafft werden. Diese sollen bei Hochwasser in die Türschlitze eingepresst werden, damit kein Wasser mehr in die Küche eindringen kann. Schließlich soll die sensible Technik beim nächsten Mal keine Schaden mehr nehmen. (mz)

Im Bernburger Tiergarten sind mehr als 1.000 Tiere zu erleben, aus mehr als 125 Wildtierarten und Haustierrassen. Themenmäßig geordnet sind die Tiere in der Anlage nach den Gebieten Afrika, Eurasien, Australien und Amerika. Zu den Anziehungspunkten gehört unter anderem das neu gebaute Erdmännchengehege sowie die angrenzende Pinguinküste. Zu den größten Bewohnern des Tiergartens gehören die Steppenrinder, Wisente und Trampeltiere. Aber auch viele heimische Tierarten sind Besuchermagnete, wie etwa das Streichelgehege mit den Ziegen. Geöffnet ist der Bernburger Tiergarten in den jetzigen Wintermonaten täglich in der Zeit von 10 bis 16 Uhr.