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Suchtprävention Suchtprävention: Glücksgefühle ohne Drogen

Von susanne schlaikier 07.06.2012, 17:11

bernburg/MZ. - Petrus ist den Mitarbeitern des Amtes für Kinder- und Jugendförderung in diesem Jahr wahrlich nicht wohl gesonnen. Erst spielte er beim Aktionstag auf der Töpferwiese Mitte Mai nicht mit. Dann vermasselte er auch noch beinahe den Drogenpräventionstag am Mittwoch. Den halben Nachmittag ließ es der Wettergott regnen. "Wir haben zwischenzeitlich daran gedacht, den Termin abzusagen", sagt Thomas Haedicke vom Amt für Kinder- und Jugendförderung. Sogar ein Ersatztermin stand bereits. Doch dann seien immer mehr Jugendliche auf den Sportplatz der Sekundarschule Süd-Ost gekommen und die Veranstalter und ihre Partner - Vereine, Jugendeinrichtungen, die Landesstelle für Suchtfragen in Sachsen-Anhalt, Polizei und DRK - beschlossen, die Veranstaltung doch durchzuziehen.

"Erstaunlich, dass so viele gekommen sind, trotz des Regens", freute sich Amtsleiterin Doris Tell. Max Müller und Oliver Lindemann waren darunter. Den beiden jungen Männern schien der Regen nichts auszumachen. Sie hatten trotzdem Spaß auf dem Ruderergometer.

Auch Maximilian Röhling und Michael Krunig ließen sich vom Wetter nicht abschrecken. Sie nahmen am Fußball-Turnier teil. Als "Strafstoß-Killer" zeigte sich dabei Röhling vom 1. FC Mutterschiff. Gleich zwei Neunmeter wehrte der 17-Jährige ab. "Ich war mal Torwart im Verein", erklärt er seinen Erfolg. Das Anliegen des Tages hatte er zwar im Hinterkopf. Vor allem aber machte er mit, "weil ich Spaß haben will". Spaß am Fußball ist auch Michael Krunigs Motivation. Allerdings war dem 18-Jährigen dieser kurzzeitig vergangen, denn er hatte einen Strafstoß verschossen. Er belegte am Ende mit seinem Team "Die Gärtner" ("Wir lieben alles Grüne") den vierten Platz.

Neben Rudern und Fußball gab es zahlreiche weitere Angebote: Die Jugendlichen konnten ihr Können im Fahrradparcours beweisen, ihre Fitness auf dem Twiststepper und ihren Gleichgewichtssinn beim "Bull-Riding" testen. Sie konnten an mehreren Ständen aber auch kreativ tätig werden, die Wirkung von Alkohol mit Rauschbrillen testen, bei der Wrestling-Show in der Turnhalle zusehen sowie der Vorführung der Polizei mit ihrem Drogenspürhund beiwohnen. Dabei wurde den Zuschauern eindrucksvoll vor Augen geführt, wie einfach es für die Polizei ist, Drogen aufzuspüren.

Eine Vorstellung, die dem ein oder anderen sicherlich in Erinnerung bleiben wird, ist sich Haedicke sicher. Und darum geht es beim Drogenpräventionstag, der bereits Mitte der 1990er Jahre erstmals organisiert wurde. Es gehe nicht darum, die Jugendlichen zu bekehren, sagt Haedicke. "Jemanden von heute auf morgen zum Nicht-Raucher zu machen, wäre eine Illusion." Dennoch wolle man die jungen Leute sensibilisieren, indem ihnen gezeigt wird, welche Wirkung Drogen haben können. Sie erfahren auch, wann eine Sucht beginnt und an wen sie sich in einem solchen Fall wenden können. "Außerdem soll den Jugendlichen durch die Sportangebote gezeigt werden, dass sie Glücksgefühle auch ohne Alkohol und andere Suchtmittel erleben können", so Haedicke. Besonders groß muss das Glücksgefühl bei den Mitgliedern vom 1. FC Campus I und vom "Team X" gewesen sein. Denn diese Teams gewannen das Fußball-Turnier und konnten sich über Pokale und Urkunden freuen.