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Schaufel und Schubkarre gegen Schnee

Von SUSANNE WEIHMANN 10.01.2010, 20:31

BERNBURG/MZ. - Sein Nachbar Rainer Bode schob zur gleichen Zeit auch große Massen. So, wie die beiden Männer im Bernburger Ortsteil Neuborna waren am Wochenende viele mit Schneeschippen beschäftigt. Denn das Tief "Daisy" hat dem Landkreis zwar reichlich Schnee beschert, aber nicht zu dem befürchteten Chaos geführt.

Rund um die Uhr war der Winterdienst in Bernburg unterwegs. "Wir tun, was wir können", sagte Einsatzleiter Jürgen Ulrich. Drei Fahrzeuge waren ständig auf den Straßen, hinzu kamen weitere fünf, die unter anderem die Gehwege räumten. Insgesamt sind 30 Leute im Einsatz gewesen. Das größte Problem ist, berichtet Ulrich, dass die Bürger auch Schnee auf die Straßen schoben und die Straßen immer enger würden. Viele Straßen seien nur noch einspurig befahrbar. "Da kommen wir mit den Räumfahrzeugen kaum noch durch." Sonntagmittag keimte bei ihm leise Hoffnung auf: "Es hat endlich mal aufgehört. Da können wir mal etwas schaffen." Die Hoffnung währte aber nicht lange, denn nur wenig später begann es erneut zu schneien.

Trotz des pausenlosen Einsatzes des Winterdienstes konnten nicht alle Straßen geräumt werden. Bei der Kreisleitstelle in Staßfurt waren bereits Sonntagmittag über 30 Anrufe eingegangen. Vorwiegend haben sich Bürger beschwert, dass Seitenstraßen nicht geräumt seien, so Hans-Jürgen Krietsch. "Wir wissen auch von Ärztlichen Bereitschaftsdiensten, die sich festgefahren haben." Dennoch sei man mit der Arbeit des Winterdienstes zufrieden. "Der Winterdienst hat gut funktioniert", sagte auch ein Sprecher der Polizei. Es habe keine Unfälle gegeben. "Auch, weil die wenigen, die unterwegs waren, vorsichtig gefahren sind." Ein Schwerpunkt war aus Sicht der Beamten der Crüchernsche Mühlberg, wo es immer wieder Verwehungen gegeben hatte. Wiederholt musste der Winterdienst die Straße über den Berg zwischen Crüchern und Poley frei machen.

Andere indes genossen die weiße Pracht: Michelle Siebert (11) und Tomas Rodrigues mit Töchterchen Marie (3) hatten die Schlitten hervorgeholt und sausten den Rodelberg hinunter. Dick eingemummelt begaben sich manche auch auf eine ausgedehnte Ski-Wanderung durch die Stadt und die Saaleaue nach Aderstedt und Gröna.

Trotz des vielen Neuschnees nahm der Deutsche Wetterdienst seine Unwetterwarnung am Sonntag für Mitteldeutschland zurück. Auch der Landkreis gab Entwarnung für die Sporthallen. Die erwarteten Schneemengen seien ausgeblieben, daher könnten ab Montag alle Sporthallen in Trägerschaft des Landkreises wieder genutzt werden, hieß es in einem Schreiben der Pressesprecherin Ursula Rothe. Weiterhin teilte sie mit, dass die Verkehrsbetriebe bei der Schülerbeförderung von weitgehend pünktlichen Fahrzeiten ausgehen. "Störungen könnten eventuell aus örtlich begrenzten Gegebenheiten könnten auftreten", schränkte sie dennoch ein.