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Sandsteinskulptur als Wahrzeichen

Von Susanne Weihmann 15.10.2006, 16:53

Bernburg/MZ. - Zum Tag der offenen Tür und ziemlich genau zwei Jahre nach der Eröffnung des Neubaus konnte die Sandsteinskulptur des Künstlers Frank Böhland enthüllt werden, die mehr ist, als nur Verschönerung der Außenanlage: Sie ist ein Wahrzeichen für die Klinik. "Wenn Dinge ganz besonders schön sind, dann macht man sie sorgfältig und langsam", formulierte Stefan Fiedler, der stellvertretende Geschäftsführer des Krankenhausbetreibers Salus gGmbH, treffend. Schon im vergangenen Jahr, als mit der Enthüllung der Figur gerechnet wurde, hatte Böhland angekündigt, dass er etwa noch einmal so lange bis zur Fertigstellung der Figur benötige.

Die lange Schaffensphase mit mehr als 1000 Arbeitsstunden, in denen der 1,8 Tonnen schwere Steinblock aus dem Elbsandsteingebirge Gestalt annahm, hat sich, auch nach Meinung von Chefärztin Dr. Edeltraud Dögel, gelohnt. Eltern und Kind begegnen sich in der Sandsteinskulptur fast auf Augenhöhe. Für die Chefärztin Ausdruck dafür, dass feste Bezugspersonen für die Entwicklung des Kindes entscheidend sind. "Daher ist die Arbeit mit den Verwandten auch bei uns ein wichtiger Bestandteil", erläuterte sie.

Auf den fünf Stationen des Fachkrankenhauses, das über 60 vollstationäre Plätze verfügt, werden seelisch kranke Kinder und Jugendliche zwischen drei und 18 Jahren behandelt, die beispielsweise unter Psychosen, Depressionen oder Essstörungen leiden. Noch immer, so Frau Dögel, gebe es Vorbehalte gegenüber den Patienten in der Klinik. Die tagtägliche Arbeit soll deshalb so transparent wie möglich gestaltet werden. "Es kann jeden treffen", weiß die Chefärztin, die sich sichtlich zufrieden mit der Resonanz am Samstag zeigte. Den ganzen Tag über kamen Besucher auf das Gelände in der Olga-Benario-Straße, um an den offenen Gesprächsrunden teilzunehmen oder die verschiedenen Therapieangebote, wie Entspannungs-, Sport- oder Kunsttherapie, selbst auszuprobieren.

Es gab auch die Möglichkeit, sich bei den geführten Rundgängen auf den Stationen umzuschauen und Fragen zu stellen. "Unsere Mitarbeiter waren ständig im Einsatz", berichtete Edeltraud Dögel vom regen Interesse der Besucher, zu denen Mitarbeiter der kooperierenden Einrichtungen in Bernburg, wie Schulen, gehörten.

So würden die Patienten zwar zunächst in der Klinik unterrichtet. "Aber sobald sie stabil genug sind, werden sie außerhalb beschult", erläuterte Frau Dögel die Zusammenarbeit mit den Schulen, in denen es nach anfänglichen Berührungsängsten in der Regel problemlos läuft.