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Salzlandkreis Salzlandkreis: Gesundes aus der Hexenküche

Von SUSANNE WEIHMANN 14.09.2010, 17:10

BERNBURG/MZ. - Jasmin taucht den Löffel in den Quark und schiebt ihn gespannt in den Mund. Nach einem ersten Geschmackstest befindet die 13-Jährige, da muss weder nachgesalzen noch mehr Pfeffer zugegeben werden. "Der hat genau die richtige Würze." Jasmin Kranz und Natalie Weise hatten in der "Hexenküche" der Sekundarschule Südost zuvor Schnittlauch klein geschnitten und den Quark mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt. "Das ist besser als Schule", meinte Natalie Weise, der der Umgang mit Messern und Kochbesteck nicht unbekannt ist. Denn auch zu Hause würde sie manchmal in der Küche mithelfen, erzählte Natalie. Und bei beiden kommt auch schon einmal etwas Gesundes wie Quark im Speiseplan vor.

Da kamen ihnen die beiden Projekttage, in denen es für die Siebt- und Achtklässler um Themen wie "Gesunde Ernährung", "Rauchfreie Schule" und "Berufsorientierung" geht, gerade recht. So wird neben dem gesunden Kochkurs beispielsweise ein Plakat gegen das Rauchen gestaltet, eine Hebamme berichtet von den Gefahren des Rauchens während der Schwangerschaft und eine Polizeibeamtin wird zum Thema Drogenprävention sprechen. Zudem können sie sich auf Waveboards und beim Cheerleading bewegen. Die Achtklässler werden unterdessen über Ausbildungsmöglichkeiten in den Betrieben der Region informiert.

In der "Hexenküche", die ihren Namen eigentlich völlig zu Unrecht erhalten hat, denn hier wurde keine Zauberei getrieben, sondern alles in ehrlicher Handarbeit hergestellt, wurde am Dienstag aber nicht nur gesunder Quark angerührt. Auch Obst- und Gemüseteller mit Weintrauben und Bananen sowie Möhren, Gurken und Tomaten wurden angerichtet. Blätterteig wurde mit zweierlei Füllungen, einmal süß und einmal herzhaft, hergestellt und Brot mit Wurst und Käse belegt und liebevoll garniert. "Wir verarbeiten hier natürlich nur frische Ware", bemerkte Hauswirtschaftslehrerin Cornelia Mende. Auch wurde auf das sonst übliche Weiß- oder Graubrot verzichtet, sondern nur Vollkornbrot gekauft.

Dass ein solcher Kurs über gesunde Ernährung sinnvoll und wichtig ist, habe sich bereits bei einer Gruppe zuvor gezeigt, erzählte Cornelia Mende. Da sei der Gemüseteller fast unberührt geblieben. "Da hat man doch gesehen, dass sich viele nicht so gesund ernähren", meinte sie ernüchtert. Auch bei den beiden Blätterteig-Varianten hätten die Schüler eher zur süßen Füllung gegriffen. Die Hauswirtschaftslehrerin guckte den Schülern nicht nur über die Schultern, sondern gab ihnen auch Tipps für die Zubereitung. "Macht den Blätterteig nicht zu voll, sonst läuft die Füllung raus", erklärte Mende. Und dass selbst das Trennen von Eiern nicht so einfach ist, mussten auch einige Siebtklässler erfahren.

Auf dem Herd brutzelte derweil Speck in der Pfanne. Maria-Sophie Folz passte auf, dass er knusprig, aber nicht schwarz wurde. Die Zwölfjährige bereitete zusammen mit Frederike Barbyer, Daniela Mendl und Arina Melnik die Käse-Quark-Füllung für die herzhaften Blätterteig-Teilchen zu. Manchmal stehe sie auch zu Hause mit am Herd, etwa, wenn Nudeln mit Tomatensoße gekocht werden, erzählt Maria-Sophie. Ansonsten sei sie aber eher eine Süße, gibt sie zu.