Salzlandkreis: Salzlandkreis: Die zweite Chance

Neugattersleben/MZ. - An diesem Tag wird auch die Stiftung Evangelische Jugendhilfe St. Johannis - sie hat die Einrichtung vor wenigen Monaten übernommen - ihre Pläne für dieses und das kommende Jahr erläutern.

Die künftige Arbeit fußt auf drei Säulen. Andrea Finck, die bisherige Leiterin der Ökostation, wird als Projektleiterin weiter für die Umweltbildung verantwortlich sein. Auch die beiden restlichen Aufgaben werden stark mit ökologischer Bildung verknüpft, um ein besonderes Profil aufweisen zu können. So sollen in Neugattersleben weiterhin Mitarbeiter über den zweiten Arbeitsmarkt beschäftigt werden - als Ein-Euro-Kräfte oder in einem anderen Beschäftigungsverhältnis.

Außerdem wird auf dem Gelände der Ökostation eine heilpädagogisch-therapeutische Wohngruppe einziehen. "Hier sollen sechs Jugendliche mit vier Erziehern einziehen", bestätigt Katrin Schütze-Dittrich, Bereichsleiterin der Stiftung für stationäre und ambulante Hilfen. Dabei handele es sich um Jugendliche zwischen zwölf und 16 Jahren.

Rechtlich ist es so, dass die Stiftung Evangelische Jugendhilfe das Gelände vom Salzlandkreis erworben hat. Der Betreiber der Einrichtung ist eine Tochter der Stiftung, die St. Johannis gGmbH, eine gemeinnützige Gesellschaft für soziale Dienstleistungen.

Als erstes steht der Umbau des Haupthauses an. Die sechs Jugendlichen sollen auf zwei Etagen untergebracht werden. Für den Ausbau werden rund 250 000 Euro veranschlagt. "Wenn alles gut geht, wollen wir im Juni mit dem Bau beginnen", sagt Katrin Schütze-Dittrich. Bei optimistischer Schätzung rechnet sie mit einem Einzug Anfang 2013.

Umgebaut werden soll auch die Baracke, die schon bisher für die Umweltbildung zur Verfügung stand. Hier soll künftig ein so genanntes Kompetenz- und Begegnungszentrum entstehen. Die Gesamtkosten für den Umbau werden auf 380 000 Euro veranschlagt. 225 000 Euro davon sollen aus dem Leader-Programm zur Dorferneuerung fließen.

"Wir haben über das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten Mittel beantragt", erklärt Andrea Finck. Die Verantwortlichen setzen darauf, dass der Umbau 2013 begonnen werden kann.

"Wir wollen alte Traditionen und Neues miteinander verknüpfen", erklärt Birgit Haude. Die Bereichsleiterin für das Berufsfachzentrum der St. Johannis gGmbH ist sich bewusst, dass die Ökostation auch auf Spenden und kleinere Beiträge von Besuchern angewiesen sein wird. Standen im Vorjahr noch 25 000 Euro zur projektbezogenen Förderung der Umweltbildung zur Verfügung, so ist die Summe 2012 auf 21 000 Euro gesunken.

"Mit dem Umweltbildungszentrum wollen wir Kinder im Kindergartenalter, Senioren, aber auch Menschen mit Benachteiligungen erreichen", erläutert Birgit Haude. Ein Beispiel dafür sind Maßnahmen für Jugendliche, die nach einer Ausbildung ohne Arbeit geblieben sind. Projekte dieser Art laufen gegenwärtig schon in Nienburg und Bernburg. "Ein ähnliches Projekt möchten wir auch in Neugattersleben ansiedeln", erläutert die Bereichsleiterin für Ausbildung.

Am Tag der offenen Tür am 16. Juni wollen sich verschiedene Einrichtungen der Stiftung Ev. Jugendhilfe vorstellen. Dazu gehören der Jugendlandhof, die Kinderstadt "Bärenhausen" und die Wohngruppe "Schlupfwinkel". Der Regionalverband der Gartenfreunde und die Ökostation warten mit Informationen rund um die Erdbeere auf.