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Peter H. Grassmann Peter H. Grassmann: Der Retter von Jena

30.12.2016, 16:38

Der promovierte Physiker Peter H. Grassmann arbeitete 27 Jahre lang in der Medizintechnik-Sparte der Siemens AG, zum Schluss als Mitglied des Vorstands. Bundesweit einen Namen machte sich der heute 77-Jährige, als er Carl Zeiss mit einer Grundsanierung vor der drohenden Pleite bewahrte.

1994 trat Grassmann seinen Dienst als Vorstandsvorsitzender in Jena an, wo das Unternehmen gerade im vierten Jahr in Folge Verluste im dreistelligen Millionenbereich geschrieben hatte. Entgegen dem Rat einer Unternehmensberatung, den Traditionsstandort in Thüringen dicht zu machen und nur mit dem zweiten Firmenteil im schwäbischen Oberkochen weiter zu machen, hielt Grassmann an Jena fest.

Ihm gelang es, unterstützt von Lothar Späth, den Standort erstmals nach der deutschen Wiedervereinigung in die Gewinnzone zu führen. Als der Topmanager 2001 das Unternehmen verließ, hinterließ er ein bestelltes Feld. Die Zeiss-Gruppe hat jüngst mit einem Gewinn von 615 Millionen Euro das beste Geschäftsjahr ihrer über 160-jährigen Geschichte verbuchen können und beschäftigt weltweit derzeit mehr als 25 000 Mitarbeiter.

Seit seinem Ausscheiden bei Carl Zeiss ist der Träger des Verdienstordens 1. Klasse der Bundesrepublik als Politik- und Wirtschaftsberater, Autor und Wirtschaftsethiker tätig. Peter H. Grassmann, der in der Nähe von München lebt, gilt als Verfechter einer werteregulierten Marktwirtschaft, ohne die der Kapitalismus langfristig nicht überleben werde.

Zu dem Thema hat er auch zwei Bücher geschrieben: „BurnOut – Wie wir eine aus den Fugen geratene Wirtschaft wieder ins Lot bringen“ und „Plateau 3 – Zukunft vererben – Werteregulierte Marktwirtschaft und Bürgerdemokratie“. Grassmann ist unter anderem Mitglied des Beirats der Deutschen Umweltstiftung, sitzt im Vorstand der Umwelt-Akademie und in den Kuratorien des Vereins Mehr-Demokratie und des Forums ökosoziale Marktwirtschaft.

Weitere Infos auf der Internetseite www.grassmann.de.