Wildwuchs an Haltestelle Magdeburger Straße in Bernburg-Waldau: Landwirt Volker Stelle ärgert sich über ungepflegte Haltestelle

Bernburg-Waldau - „Das geht schon seit 2004. Da hat unsere Familie das Grundstück erworben. Kurz darauf meldete sich das Ordnungsamt, wir sollten uns mal um den Fußweg an der Magdeburger Straße kümmern. Vor allem die Bushaltestelle ist ein Witz“, sagt Volker Stelle, der einen landwirtschaftlichen Betrieb hat und mit seinem Sohn, der an der Magdeburger Straße und dem Moorweg ein Grundstück besitzt, zusammenarbeitet.
Lose Pflastersteine und jede Menge Unkraut
Traurig, aber wahr: Der desolate Fußweg und die Bushaltestelle vor den Schranken in Waldau aus Richtung Strenzfeld gesehen, sind auffällig. Die Pflastersteine liegen lose in der Erde. Die Haltestelle kann durchaus als Ökobushaltestelle durchgehen.
Das Haltestellenschild steht mitten im Grünen. Zum Lachen sei das nicht, sagt Stelle. Er habe Kontakt mit dem Bernburger Ordnungsamt gehabt. „Ich will mich doch nicht sperren. Es ist die Pflicht von Grundstückseigentümern, dass sie die Gehwege sauber halten. Doch wenn ich das machen soll, will ich doch wenigstens wissen, ob das Sinn macht. Und da bekomme ich keine Antworten“, so Stelle.
Die losen Steine zu fegen, sehe er nicht als sinnvoll an. Und warum bitte soll er denn um eine Bushaltestelle herum den Rasen mähen? Volker Stelle neigt nicht dazu, gleich in die Luft zugehen. Ruhig schildert er, was ihn bewegt. Doch irgendwie mag er den Stillstand nicht.
Das Grundstück, auf dem sich einst die Gewürzpflanzenproduktion befand und das sich an der Ecke Magdeburger Straße/Moorweg erstreckt, ist seit 2004 von Stelles als landwirtschaftlicher Betrieb übernommen worden.
Der Bernburger will nicht nur wirtschaftlich aktiv sein. Er will an der Fassade sichtbar machen, dass entlang der Magdeburger Straße kein Stillstand herrscht, sondern durch Firmen Werte geschaffen werden.
„Die Flächen sind nicht einladend”
„Wir haben einen Betrieb und einen Hofladen. Die Hallen an der Straße sind vermietet. Doch die Flächen davor sind nicht einladend. Gerade nicht für eine Autowerkstatt. Aber bevor wir an den Fassaden etwas machen, wüsste ich gern, was die Stadt mit den Flächen vorhat“, so Stelle.
Sollen die so bleiben oder bestehe die Möglichkeit, dass sich etwas planen lässt gegen die Tristesse. Natürlich, sagt der Landwirt, wäre es von Vorteil, wenn dann beachtet werde, dass bei Regen das Wasser über die Flächen vor den Gebäuden lang läuft.
Rinne für das Regenwasser verschwand bei Straßenreparatur
Es fehlt am Straßenrand eine Rinne, die mal vorhanden war, bevor man auf die Straße Bitumen brachte und die Gosse verschwand. Stelle sagt, er habe das alles schon bei der Stadt vorgebracht. Doch Holger Dittrich, der für das Ordnungsamt zuständige Dezernent, sagt auf Nachfrage, dass er davon keine Kenntnis habe.
Wenn es sich so verhalte, sei er gern zu einem Gespräch bereit. „Herr Stelle kann einen Termin machen, dann können wir reden“, bietet Dittrich an. Dass nichts bekannt sei, überrascht Stelle. Das Angebot will er aber nicht ungenutzt verstreichen lassen. „Ich werde sehen, ob das klappt und etwas dabei rauskommt“, sagt er. (mz)