Lebenshilfe in Peißen Lebenshilfe in Peißen: Frische Farbe in der Behindertenwerkstatt

Peissen - Schon der alte Empfang der Behindertenwerkstätten der Lebenshilfe Bernburg war schön anzusehen: Der Eingang des Gebäudes im Gewerbegebiet Peißen strahlte in einem currygelb - bis Dienstag. Da nämlich rückten Auszubildende verschiedener Toom-Baumärkte aus der Region Magdeburg an, um Wände der Lebenshilfe umzugestalten. Bis Mittwochabend soll der Eingangsbereich in einem modernen Erdton erstrahlen, der Speisesaal sonnengelb.
Die zweitägige Aktion hat gleich mehrere Vorteile: Zum einen kann sich die Lebenshilfe über neue Wände freuen, zum anderen profitieren die Azubis. „Sie lernen den Umgang mit Farben und mit behinderten Menschen“, erklärt der Bernburger Marktleiter Dirk Friedrichs.
Ein Behinderter übernehme auch in seinem Baumarkt Arbeiten: im Gartenbereich. Außerdem würden sich die Auszubildenden auch freuen, wenn sie untereinander mal wieder Kontakt hätten, da sie normalerweise ja nicht alle im selben Baumarkt arbeiten.
Die Zusammenarbeit zwischen Azubis und Lebenshilfe-Beschäftigten funktionierte gut. Sven Ulrich, der normalerweise als Lagerist in der Lebenshilfe arbeitet, half sogar mit Pinsel und Farbrolle mit, die Wände zu streichen. „Die Zusammenarbeit mit den Azubis ist sehr gut. Es ist schön, dass hier alles noch moderner wird und einen neuen Glanz bekommt“, meint der 26-Jährige.
In der Peißener Außenstelle der Lebenshilfe arbeiten vor allem seelisch behinderte Menschen. „Das sind Menschen mit chronischen psychischen Erkrankungen, die auf dem ersten Arbeitsmarkt nicht mehr arbeiten können“, erklärt Teamleiterin und Psychologin der Lebenshilfe, Ute Rollert. Die etwa 80 Beschäftigten leiden oft an Psychosen oder Angststörungen. Bei der gemeinsamen Arbeit mit den Auszubildenden gerieten die Krankheiten aber in den Hintergrund. Azubi Susann Franz etwa machte das Projekt Spaß. „Es ist natürlich immer besser, selbst praktische Erfahrungen zu sammeln“, sagte sie. (mz)