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Jäger steigen auf Landwirtschaft um

Von KATHARINA THORMANN 26.10.2008, 19:31

PLÖTZKAU/MZ. - Abbild der Zeit

Wie sich das Leben zu dieser Zeit abspielte, welche materiellen Möglichkeiten unsere Vorfahren zur Bewirtschaftung der Ackerflächen hatten und in welchen Behausungen sie ihre Unterkunft fanden, das erzählt die am Samstag im Plötzkauer Schloss eröffnete Ausstellung "7000 Jahre Entwicklungsgeschichte der Landwirtschaft".

Dazu eilten die Besucher in großer Zahl in die alten Gemäuer des Schlosses. Eine bessere Kulisse für eine derartige geschichtsträchtige Ausstellung als in diesen alten Räumlichkeiten hätte es kaum geben können.

Umso erfreuter war auch Plötzkaus Bürgermeister Peter Rosenhagen, dass diese Landwirtschaftsschau in der Gemeinde durchgeführt wird. "Es ist ein großes Glück die Familie Rose-Borsum in unserem Dorf zu haben", beglückwünschte Rosenhagen den Vorsitzenden des Vereins Schloss Plötzkau, Cord Rose-Borsum, der die Veröffentlichung der Sammlung erst ermöglichte.

"Eine Ausstellung kann nur leben, wenn man zahlreiche Besucher hat", sagte dieser und verwies darauf, dass die anschauliche Menge an Exponaten besonders Radtouristen, die die kleine Gemeinde auf ihrem Weg passieren, ansprechen soll und zudem vor allem Schulklassen. "Der theoretisch trockene Stoff, der den Schülern in Lehrbüchern vermittelt wird, kann durch diese Ausstellung unterstützend veranschaulicht und interessant gemacht werden", erklärte er dem Publikum seine Intention.

Einzigartige Schau

Bevor diese Sammlung jedoch ausgestellt werden konnte, vergingen einige Monate. In diesen wurden die zumeist aus dem niedersächsischen Raum stammenden Exponate auf das Plötzkauer Schloss gebracht. Den restlichen Teil stellten die regionalen Museen zur Verfügung, so dass diese Schau in ihrem Umfang einzigartig ist und sowohl lokale Gegebenheiten hervorhebt als auch die deutsche Geschichte der Landwirtschaft in Gänze betrachtet.

Eine regionale Besonderheit stellen dabei beispielsweise die Spezialkulturen in der Pflanzenwelt dar. Einige dieser sind nur in dieser Gegend beheimatet. Dazu gehören Gewürzpflanzen und die verschiedensten Weinsorten. Damit dem Besucher die bis auf 7000 Jahre zurückgehende Landwirtschaftsgeschichte genauestens beschrieben werden kann, bietet das Plötzkauer Schloss nach der Eröffnung nun tägliche Führungen durch die Räumlichkeit an. Die Gäste des Eröffnungstages kamen bereits in den Genuss, sich von fachkundigem Personal durch die Ausstellung leiten zu lassen.

Auch Rosemarie Schroeter aus Könnern informierte sich mit ihrem Gatten über die mehrere tausend Jahre Ackerbaugeschichte. Sie betrachtete wie alle anderen die Tonschalen, Steinmühlen oder den großen Schwingbock. "Es ist eine kleine, aber sehr interessante Ausstellung", meinte sie und wendete sich anschließend dem wertvollsten Exponat - einem goldenen aus dem 6. Jahrhundert stammenden Halsschmuck, zu.