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Investition in Alsleben Investition in Alsleben: Jugend bekommt zwei Discos

Von katharina thormann 23.09.2014, 08:09
Vorab gefeiert wurde bereits zur Baustellenparty in der neuen Disco in Bernburg.
Vorab gefeiert wurde bereits zur Baustellenparty in der neuen Disco in Bernburg. pülicher Lizenz

alsleben/Bernburg/MZ - Mehr als anderthalb Jahre haben die Jugendlichen aus dem Altkreis Bernburg auf diesen Moment warten müssen. Am übernächsten Wochenende hat das Warten aber ein Ende und der Altkreis wieder eine Disco. Aber nicht in der Saalestadt selbst - dort sollen voraussichtlich im Dezember die Lichter der Schorre im Pep-Markt erstmals angehen - sondern in Alsleben. „Wir wollen noch einmal einen Versuch starten“, sagt Ilka Duka. Die Alslebenerin hatte bereits die Discothek Palma seit 2005 über mehrere Jahre am Ortsausgang von Alsleben betrieben.

An gleicher Stelle soll schon am übernächsten Samstag, 4. Oktober, das D9 eröffnet werden. Komplett umgebaut und modernisiert. Noch steckt die Familie im Planungsstress, muss noch an der ein oder anderen Stelle Hand anlegen. Details, wie die zwei Floors (Tanzflächen) aussehen sollen, will Duka noch nicht verraten. „Das wird eine Überraschung für die Gäste.“ Insgesamt ist in dem neuen Tanztempel Platz für 300 bis 400 Nachtschwärmer.

Dass die 39-Jährige nun einen zweiten Versuch startet, hängt mit den vielen Fürsprechern zusammen. „Viele haben mich angesprochen und gefragt, ob wir wieder eröffnen“, sagt Duka, in der Hoffnung, dass künftig genug Jugendliche den Weg ins D9 finden. „Wir mussten damals schließen, weil viele hier in der Region keine Arbeit gefunden haben und weggezogen sind.“ Das sei nun genau umgekehrt. All diejenigen, die hier geblieben sind, müssten weite Strecken nach Halle oder Magdeburg auf sich nehmen, um überhaupt noch Tanzen gehen zu können. Besonders, seitdem auch das Bernabeum im Frühjahr vergangenen Jahres seine Schotten dicht gemacht hat. Mit DJs aus der Region wollen die Betreiber des D9 - der Name steht übrigens für D wie Disco und Dance und die 9 für die Glückszahl der Familie - viele junge Leute aus der Region nach Alsleben locken.

Eröffnungsparty steht an

Zur großen Eröffnungsparty am übernächsten Samstag stehen zum Beispiel lokal bekannte Größen wie Le Tompe sowie Gin und Tonic aus Bernburg an den Decks und sorgen für die Musik. Geöffnet sein wird es ab dann immer samstags. Unterdessen gehen auch die Vorbereitungen für die Eröffnung der Disco in Bernburg in die heiße Phase. Nachdem der Investor aus Halle die Baugenehmigung nun in der Tasche hat, können die Ausbauarbeiten der Fläche beginnen. Insgesamt sollen dort allein 800 000 Euro in den Umbau der Halle fließen. Darin noch nicht enthalten ist die Technik, die auf der Fläche verbaut werden soll. Ein genaues Eröffnungsdatum steht allerdings noch nicht fest. Ziel sei es laut Initiatoren, die Disco noch in diesem Jahr zu eröffnen. Bis dahin soll auch ein offizieller Name gefunden sein. Bisher firmierte der Tanztempel unter dem Namen Schorre.

Gleich mehrere Discotheken wurden in den vergangenen Jahren dicht gemacht. In Köthen wurde bereits im September 2011 nach 20 Jahren das Licht im einst so beliebten Live-Music-Circus ausgeknipst. Rund zwei Jahrzehnte wurde dort jedes Wochenende getanzt und gefeiert. Besser erging es auch nicht dem „N8Werk“ in Aschersleben. Auch dieser Tanztempel ist seit Jahren geschlossen. Zwischenzeitig wurde es sporadisch für Veranstaltungen genutzt, bis Anfang 2012 ein Brand das Gebäude fast komplett zerstörte. Das einstige Aus des Bonanzas in Edderitz konnte in diesem Jahr wieder revidiert werden, nachdem sich ein neuer Betreiber gefunden hatte. Inzwischen werden in regelmäßigen Abständen wieder Partys gefeiert. Und dieser Trend hält auch andernorts weiter an. Auch nahe des ehemaligen Live-Music-Circus’ in Köthen gibt es mittlerweile wieder Discoabende. Für diese Veranstaltungen wurde extra wieder ein Zirkuszelt auf- und später wieder abgebaut. Dass es in den vergangenen Jahren zum Discosterben in der Region kam, hängt auch mit dem Geburtenknick in den 1990ern zusammen