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In die Domäne soll Leben einkehren

Von SUSANNE WEIHMANN 08.10.2008, 16:12

ILBERSTEDT/MZ. - Der soll nun nach Plänen der Gemeinde auch bald verschwinden. Die Gemeinde Ilberstedt plant, die alte Domäne im Ort auszubauen. "Hier muss wieder Leben rein", formuliert es Bürgermeister Roland Halang und zeigt auf das 2,76 Hektar große Gelände an der Denkmalstraße. Man habe viele Jahre "mit Sorge dort hingeguckt", so Halang.

Während das Umfeld in den letzten Jahren schon mit Mitteln aus der Dorferneuerung verschönert wurde, blieb die Domäne außen vor. Nun könne man das Projekt dank Fördermitteln aus dem Programm RELE (Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung der regionalen ländlichen Entwicklung in Sachsen-Anhalt) verwirklichen. "Wir sind uns einig, dass das Domänengelände vordringlich entwickelt werden muss", sagte Bürgermeister Roland Halang. Schon allein deshalb, weil es mitten im Ort liegt. Als Ergebnis der Maßnahmen zur "Innenrevitalisierung" solle die Ortskernentwicklung der Gemeinde gestärkt werden, heißt es im Angebot des Planungsbüros Landgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH für die Erarbeitung eines Konzeptes, das zur Mittelbeantragung eingeholt werden musste.

Auf dem brachliegenden Gelände gibt es derzeit nur noch einige wenige Wohnhäuser und ein Teil der Scheunen wird noch von der Agrargenossenschaft genutzt, um ihre Technik unterzustellen. Aber ein Großteil der Gebäude steht auch leer. Die Liegenschaften, die nicht mehr der Gemeinde gehören, verfallen zusehends. Da bestehe auch die Gefahr des Vandalismus. "Wir sind als Gemeinde auch für ein ordentliches Umfeld zuständig", erklärt Halang.

Man wolle dort vor allem ortsnah Arbeitsplätze schaffen. So sei vorstellbar, dass auf dem Domänengelände ein Handwerkerhof entsteht. Es könnten auch neue Werkstätten für die Lebenshilfe und neue Wohnhäuser entstehen. Außerdem sollen Gewerberäume geschaffen werden. Dort könnten sich Firmen einmieten. Man habe da schon gute Erfahrungen gemacht. "Dort, wo wir das bisher im Ort anbieten, wird es angenommen", sagt Halang, der sich auf dem Domänengelände aber auch gut einen Hofladen vorstellen könnte. Dann müssten die Bürger für Besorgungen nicht immer in die Städte fahren, sondern könnten dies im Ort erledigen. Aber auch Dorffeste oder andere kulturelle Veranstaltungen könnten auf dem Gelände künftig stattfinden.

Darüber hinaus ist, nach den Vorstellungen der Landgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH, "die Erschließung des Areals, einschließlich der Gestaltung von Plätzen und Freiräumen zur verkehrlichen Anbindung der Domäne an das relativ gut ausgebaute Unterdorf vorgesehen." Zwar sind die Eigentumsverhältnisse auf dem Areal nicht ganz einfach - Teile gehören der Gemeinde, andere der Bodenverwertungs- und Verwaltungsgesellschaft GmbH (BVVG ) und weitere Teile sind in privater Hand beziehungsweise gehören der Agrargenossenschaft und daher müsse erst ein Bodenneuordnungsverfahren stattfinden. Dennoch sei die RELE eine große Chance für so eine Gemeinde. "Das ist der erste Schritt", ist Halang optimistisch.