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S. Ristow oder T. Gruschka? In Bernburg gibt es am 17. Oktober eine Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters

Kein Kandidat erreicht im ersten Wahlgang absolute Mehrheit. Linke liegt vor CDU-Kandidaten. Bürgermeister in Plötzkau bestätigt. AfD gewinnt Bundestagsmandat.

Von Torsten Adam Aktualisiert: 27.09.2021, 15:12
Silvia Ristow (2.v.r.) und Thomas Gruschka (r.) gehen in die Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters in Bernburg
Silvia Ristow (2.v.r.) und Thomas Gruschka (r.) gehen in die Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters in Bernburg Foto: Engelbert Pülicher

Bernburg/Plötzkau/MZ - Die beiden im Vorfeld als Favoriten gehandelten Bewerber haben sich durchgesetzt: Silvia Ristow (Die Linke) und Thomas Gruschka (CDU) kämpfen in drei Wochen um den Chefsessel im Bernburger Rathaus.

Bei der Oberbürgermeisterwahl am Sonntag setzte sich die 58-jährige Dezernentin mit 39,2 Prozent der Stimmen vor dem 50 Jahre alten Geschäftsführer der Bernburger Freizeit GmbH durch (31,9 Prozent). Der Vorsprung von 1.208 Stimmen ist für den zweiten Wahlgang bedeutungslos, dann beginnt das Rennen bei Null.

Am Sonntag, 17. Oktober, sind die Bernburger aufgerufen, ihr Votum abzugeben, wer aus diesem Duell als Sieger hervorgehen soll. Nach Auszählung der Wahlzettel in den 23 Wahllokalen Bernburgs und seiner Ortsteile sowie der Briefwahl, von der knapp ein Fünftel der Wähler Gebrauch machte, verpassten die AfD-Kandidatin Henriette Hellfritsch-Hüttl (43) mit 14,3 Prozent und Einzelbewerber Kai Mehliß (51) mit 14,7 Prozent die Stichwahl recht klar.

Die Wahlbeteiligung erreichte einen Wert von 61,8 Prozent. Das ist deutlich über dem Niveau der OB-Wahl von 2015, als lediglich 27,2 Prozent ihre Stimme abgaben und Amtsinhaber Henry Schütze (parteilos) im ersten Wahlgang souverän mit 73,9 Prozent der Durchmarsch gelang.

Juliane Schumann gab am Nachmittag  ihre Stimme in der Otto-Dorn-Schule ab. Tochter Lilly-Sophie begleitete die 34-jährige Bernburgerin ins Wahllokal.
Juliane Schumann gab am Nachmittag ihre Stimme in der Otto-Dorn-Schule ab. Tochter Lilly-Sophie begleitete die 34-jährige Bernburgerin ins Wahllokal.
Foto: Engelbert Pülicher

Damals gab es allerdings parallel keine Bundestagswahl. Der 65-jährige Grönaer hat sich nun nach knapp 14 Jahren altersbedingt nicht noch einmal der Wahl gestellt. Sein Nachfolger bzw. seine Nachfolgerin wird am 1. März 2022 das Zepter in der Stadtverwaltung übernehmen.

Die Stimmen der Kandidaten

„Ich bin wirklich positiv überrascht und freue mich über das große Vertrauen der Bürger“, sagte Silvia Ristow. Das Ergebnis gebe ihr ganz viel Mut für die Stichwahl. Sie wolle nun auch um die Wähler der beiden unterlegenen Kandidaten werben. „Die Stichwahl ist wie vermutet eingetroffen, der erste Schritt ist geschafft“, bewertete Thomas Gruschka das Resultat. Jetzt gehe es darum, die Bürger in den nächsten drei Wochen davon zu überzeugen, dass das bürgerliche Lager Bernburg in den vergangenen drei Jahrzehnten gut regiert hat. Henriette Hellfritsch-Hüttl sagte: „Zufrieden bin ich nicht. Aber das Ergebnis ist auch nicht überraschend.“ Ihren Wählern wolle sie keine Empfehlung geben, wem sie in der Stichwahl ihre Stimme geben sollen: „Das soll jeder für sich selbst entscheiden.“ Hingegen wünscht sich Kai Mehliß eine Stärkung des bürgerlich-konservativen Lagers, wenngleich er Silvia Ristow als Person schätze. Über sein eigenes Ergebnis sei er nicht enttäuscht: „Ich habe viel Zuspruch bekommen.“

„Ich bin von der Wahlbeteiligung angenehm überrascht.“

Peter Rosenhagen, alter und neuer Bürgermeister in Plötzkau

Der alte und neue Bürgermeister in Plötzkau heißt Peter Rosenhagen. Das Votum für den 67-jährigen Amtsinhaber war eine reine Formalität. Mangels Gegenkandidat hätte Peter Rosenhagen auch eine einzige Stimme genügt. Letztlich beteiligten sich 67 Prozent der gut 1.000 Wahlberechtigten. Der Parteilose, der die Gemeinde samt ihren Ortsteilen Bründel und Großwirschleben seit 2008 ehrenamtlich regiert, geht damit in seine dritte Amtszeit.

Plötzkaus Bürgermeister Peter Rosenhagen (rechts), mit Enkel Felix auf dem Arm, stieß mit Ehefrau Bärbel, Gemeinderäten und Freunden zu einem Gläschen Sekt auf seine Wiederwahl an.
Plötzkaus Bürgermeister Peter Rosenhagen (rechts), mit Enkel Felix auf dem Arm, stieß mit Ehefrau Bärbel, Gemeinderäten und Freunden zu einem Gläschen Sekt auf seine Wiederwahl an.
Fotos: Engelbert Pülicher

„Ich bin von der Wahlbeteiligung angenehm überrascht“, sagte er am Abend nach Schließung der Wahllokale bei einer kleinen Feier auf dem Hof des Hauses der Vereine, wohin er Mitglieder des Gemeinderats, Familie und Freunde eingeladen hatte.

Direktmandat in Anhalt fällt an die AfD

Bei der Bundestagswahl holte sich AfD-Kandidat Kay-Uwe Ziegler (24,2 Prozent) mit einem Vorsprung von 933 Stimmen vor Frank Wyszkowski (CDU/23,5 Prozent) das Direktmandat. Bei den Zweitstimmen lag die SPD (24,0 Prozent) hauchdünn vor AfD (22,6) und CDU (21,7).

Die Endergebnisse zu den Wahlen online auf www.mz.de/deutschland-und-welt/bundestagswahl