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Hochwasserschäden in Bernburg Hochwasserschäden in Bernburg: Schäden an der Kaimauer größer als erwartet

Von Torsten Adam 15.10.2016, 08:48
Gerald Redlich setzt Steine für die rekonstruierte Ufermauer auf dem Gelände des Bernburger Maritimen Clubs.
Gerald Redlich setzt Steine für die rekonstruierte Ufermauer auf dem Gelände des Bernburger Maritimen Clubs. Engelbert Pülicher

Bernburg - Die Hochwasserschäden an der Bernburger Kaimauer sind doch größer als zunächst angenommen. Im Juni 2013 hatte sie die Hauptlast der Saale-Wassermassen getragen und war dabei offenbar punktuell ausgespült worden. Ein Drama sind die bei der Anfang September begonnenen Sanierung gewonnenen Erkenntnisse aber nicht, beschwichtigt Rüdiger Ihl. „Die Kaimauer ist in ihrer Standsicherheit nicht gefährdet“, betont der Bernburger Hochbauamtsleiter.

Hohlräume bei der Sanierung gefunden

Nachdem die Flutwelle abgeebbt war, konnten vorgenommene Stichproben am Mauerwerk das Ausmaß der Schäden nicht aufzeigen. Nun jedoch seien beim Öffnen der Fugen an vereinzelten Stellen Hohlräume festgestellt worden, die verschlossen werden müssen, erklärt Rüdiger Ihl. Die Kaimauer ist Teil eines 400 Meter langen Ufermauer-Abschnitts zwischen Wachgasse und Kaiplatz, der momentan saniert wird.

Aber nicht auf ganzer Länge: „Einige Teilstücke sind in Ordnung“, sagt Bauleiter Ronny Stieler vom Ingenieurbüro Baumeister. Ziel sei es, die von der Peißener Firma Roßberg ausgeführten Arbeiten bis Weihnachten abzuschließen, vorausgesetzt es kommt kein Wintereinbruch.

Sanierung der Ufermauer dauert deutlich länger

Deutlich länger dauern, voraussichtlich bis Ende Mai 2017, wird indes die zeitgleich begonnene Instandsetzung eines gut 300 Meter langen Ufermauer-Abschnittes auf der anderen Saale-Seite zwischen Ruderclub und Maritimem Club. Dort hat das Unternehmen HTB Gräfenhainichen zum Teil schwere Schäden vorgefunden.

Damit das Ufer dauerhaft stabil bleibt und nicht wieder ausgespült wird, kommt ein nicht sichtbarer Stahlbetonbalken in die Erde, der auf der Wasserseite mit einer gut einen Meter hohen Mauer aus Natursteinen verblendet wird, erläutert Ronny Stieler.

Diese sogenannten Rogensteine würden nach einer Reinigung weitgehend wiederverwendet, ein paar neue seien aber auch nötig. Günstig sei derzeit der niedrige Wasserstand der Saale. In Absprache mit Projektleiterin Kerstin Schannor von der Stadtverwaltung senke Wasserwerk-Betreiber Mathias Mönchmeier zusätzlich den Wasserspiegel um 20 Zentimeter, damit die Unterwasserschalung erfolgen kann, so Rüdiger Ihl.

Über zwei Millionen fließen aus dem Fluthilfefonds

Insgesamt 2,1 Millionen Euro fließen aus dem Fluthilfefonds in die Sanierung der Bernburger Ufermauern. Der erste Abschnitt auf der Bergstadtseite zwischen Fähranleger und Ruderclub war bereits 2014 fertig geworden.

Praktisch beendet sind auch die Arbeiten entlang der Fischergasse und auf der anderen Uferseite zwischen Ausflugslokal Reimann und Fähre. Hier ist jeweils nur noch der Grünstreifen neu anzulegen. Das letzte Stück wird im ersten Halbjahr 2017 in Angriff genommen - vor dem Plattenbaugebiet Vor dem Nienburger Tor. In diesem Zug wird auch der Promenadenweg neu asphaltiert. Bevor es dort losgeht, soll aber bis Ende Februar die verwucherte Uferböschung zurückgeschnitten werden, kündigt Rüdiger Ihl an. (mz)

Die Kaimauer soll bis Jahresende saniert werden.
Die Kaimauer soll bis Jahresende saniert werden.
Engelbert Pülicher