Beleuchtungsartikel: Hallesche Straße in Bernburg: Simone Sparmann verkauft seit 1987 Lampen

Bernburg - Hell erleuchtet präsentiert sich das kleine Geschäft von Simone Sparmann in der Bernburger Innenstadt. Bei einem Fachgeschäft für Beleuchtung und Elektroartikel verwundert das kaum, allerdings ist der Laden der Letzte seiner Art. „Von ursprünglich mal vier Beleuchtungsgeschäften gibt es nur noch diesen hier“, sagt die Geschäftsführerin. Seit 1981 befindet sich das Geschäft in Familienbesitz, die Wurzeln gehen aber noch weiter zurück.

Vor etwa 100 Jahren gründete Albert Jenssen in dem Gebäude an der Halleschen Straße 14 einen Laden für Beleuchtung und Haushaltsgeräte. Für das Geschäft schaltete er 1924 sogar eine Anzeige im Adressbuch der Stadt: „Moderne Beleuchtungskörper für Gas und Elektrisch“ steht dort geschrieben. Weitergeführt wurde der Laden von Erna Mußmann.

In Kontakt mit dem Geschäft kam Familie Sparmann 1947. „Mein Vater hat damals eine Lehre hier begonnen“, erzählt Simone Sparmann, deren Mutter den Laden schließlich 1981 übernahm. Simone Sparmann stieg 1987 als Verkäuferin mit ein und leitet den Betrieb nun seit 1993. Ein Jahr zuvor hatte die Familie auch das Gebäude erworben. Dieses wurde 1832 erbaut und diente wahrscheinlich bis zur Entstehung des Lampenladens als Wohnhaus. „Genaue Informationen sind uns aber nicht bekannt“, meint Simone Sparmann.

Den Wunsch, selbstständig zu sein und ein Geschäft dieser Art zu führen, hatte die 53-Jährige zunächst nicht: „Es war nicht mein Wunschberuf, aber die Dinge haben sich dorthin entwickelt und ich mag meine Arbeit sehr gern“, erklärt die Bernburgerin.

Zu ihrem Angebot gehören größtenteils Leuchtmittel und Wohnraum-Beleuchtung allgemein. Auch sonstige Elektroartikel und Kleingeräte zählen zum Sortiment. In Bernburg und auch in den umliegenden Dörfern, wo es ein solches Fachgeschäft wohl kaum noch gibt, hat sich der Laden in den Jahren einen Namen gemacht.

Zu den Stammkunden gehören vorwiegend ältere Leute. Über jüngere Kundschaft freue sich Simone Sparmann deshalb jedes Mal. Denn sie weiß: Die Konkurrenz ist besonders durch Baumärkte und den Onlinehandel in den vergangenen Jahren enorm gewachsen. „Nach der Wende hat sich der Laden sehr gut entwickelt, danach ging die Kurve jedoch wieder nach unten. Besonders der Internetmarkt macht uns zu schaffen“, sagt Simone Sparmann.

Um dagegen anzukommen, setzt die Geschäftsführerin auf Service und individuelle Beratung. „Das steht bei uns an erster Stelle. Denn Baumärkte können diesen Service nur wenig bieten, im Internet gibt es gar keine Beratung“, sagt die 53-Jährige, die das Fachgeschäft ohne Mitarbeiter führt. Lediglich Ehemann Ralf Sparmann hilft hin und wieder mal mit aus.

Doch dass es im Laufe der Zeit und Höhen und Tiefen gibt, ist für Simone Sparmann nichts neues. Schon zu DDR-Zeiten hatte es das Geschäft nicht leicht, da es sich in privatem Besitz befand und die beste Ware bevorzugt an die staatseigenen Handelsketten ging. Doch der Laden hält sich nach wie vor, eben weil viele Kunden froh sind, dass sie von Simone Sparmann eine persönliche Beratung bekommen.

Denn die Branche entwickelt sich stets weiter und bei der Palette diverser Leuchtmittel kann man als Außenstehender auch schnell mal den Überblick verlieren.

„Aktuell liegen LED-Lampen im Trend. Energiesparlampen sind dagegen etwas hintendran“, weiß Simone Sparmann, die einmal im Jahr die Fachmesse in Hannover besucht und sich über diverse Neuheiten auf dem Laufenden hält. (mz)