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Gespanntes Warten aufs Christkind

26.12.2005, 17:39

Bernburg/MZ/sw. - Er ist nicht der Einzige: Etwa 100 Patienten verbrachten die Feiertage im Bernburger Klinikum, das der erste Anlaufpunkt für Patienten ist, die sich mit der Geflügelschere oder beim Anspitzen des Weihnachtsbaumes verletzten.

Gut besucht war schon morgens die Notfallambulanz. Das ist normal, sagt Klinikum-Geschäftsführer Peter Löbus, der sich am späten Vormittag mit Pflegedienstleiterin Kathrin Ehrenreich auf seinen Weihnachtsrundgang durch das Krankenhaus begab, um den Mitarbeitern auf den Stationen ein frohes Fest zu wünschen und für ihre Arbeit zu danken. Die macht Schwester Kerstin auf der Neurologie auch heute, an ihrem Geburtstag. "Da muss man durch", sagt sie.

Das Personal will den Patienten den Aufenthalt so angenehm wie möglich machen. Rudolf Knappick nimmt es gelassen, Weihnachten im Krankenbett verbringen zu müssen: "Das wichtigste ist, dass es mir gut geht", sagt der 69-Jährige, der ein neues Hüftgelenk bekommen hat. Peter Löbus und Kathrin Ehrenreich schauen in der Inneren, der Gynäkologie und auf der Kinderstation vorbei. Nicht alle Kinder konnten entlassen werden. Daher hat sich Löbus etwas Besonderes ausgedacht: Er zieht sich Fingerpuppen an, um die Kinder etwas aufzumuntern.

Gegen Mittag ist es leer in der Ambulanz. Doch die Ruhe währt nicht lange. Schon halb zwei wird der nächste Patient eingeliefert. Auch in den nächsten Tagen geht es wenig besinnlich zu. "Dann kommen die verdorbenen Mägen zu uns", weiß Löbus. "Aber darauf sind wir eingestellt", versichert er. Leichte Aufregung ist an Heiligabend auch im Kreissaal spürbar. "Es könnte ein Christkind geben", meint Schwester Susanne gespannt. Insgesamt wurden in diesem Jahr 370 Kinder geboren: "Ein sehr guter Schnitt", ist Peter Löbus zufrieden.

Als er in der Unfallchirurgie vorbeischaut, macht sich das Klinikpersonal gerade für eine Operation bereit: "Ich habe noch kein Weihnachten ohne Oberschenkelhalsbruch erlebt", meint Chefarzt Werner Petereit im Vorbeigehen: "Dennoch schöne Weihnachten", ruft ihm Peter Löbus hinterher.