Förderverein für Arbeitslose Förderverein Bildung und Arbeit Bernburg kümmert sich seit 25 Jahren um Arbeitslose: Es geht um Menschen nicht um Arbeitskräfte

Bernburg - „Der Zweck der Arbeit soll das Gemeinwohl sein.“ Nach diesem Leitmotto, das am Dienstag beim Empfang zum Jubiläum des Bernburger Fördervereins Bildung und Arbeit auf eine Tafel geschrieben war, haben Vorsitzender Frank Larisch und sein Team in den vergangenen 25 Jahren stets gehandelt. Rund 7.000 Menschen haben sie seitdem in über 760 Projekten betreut. Eines der bekanntesten Standbeine dürfte der Naturhof Zellewitz sein.
Der Start für den Verein war Mitte der 1990er Jahre, als die Region von Massenarbeitslosigkeit geprägt war, alles andere als leicht. Der umtriebige Frank Larisch, der vor Ideen nur so sprüht, zog dafür das Gleichnis vom Buttermachen heran:
„Auch das ist sehr anstrengend. Was dabei aber herauskommt, die Butter, lässt sich genießen.“ Das primäre Ziel, erwerbslose Menschen auf dem ersten Arbeitsmarkt zu integrieren, war nicht immer zu erreichen. „Es war ja damals keine Arbeit da“, blickt der Vorsitzende zurück.
„Es war ja damals keine Arbeit da“, erinnert sich der Vorsitzende an Mitte der 1990er Jahre
Deshalb habe der Verein die ihm anvertrauten Leute zunächst beschäftigt und bei Laune gehalten. Bis er entdeckte, sie in erster Linie als Menschen und nicht als Arbeitskräfte zu sehen. Ihnen wurden fortan soziale Fähigkeiten vermittelt, der Verein ging aktiv ins öffentliche Leben, unterbreitet seit 15 Jahren unter anderem an Schulen in fast ganz Sachsen-Anhalt seine Bildungsangebote.
Auch den Jugendlichen der Förderschule „Lebensweg“ in Bernburg, die zur Feierstunde mit zwei bewegenden Liedern von Adel Tawil und Max Giesinger für das Geburtstagsständchen verantwortlich zeichneten. „Es war gut für das Selbstwertgefühl unserer Menschen, als ihre Arbeit bei uns öffentlich anerkannt wurde“, erklärte Frank Larisch. Die ihnen übertragenen Aufgaben hätten sie immer hervorragend gemeistert.
Damit dies alles seit 25 Jahren gelingen konnte, daran haben viele Menschen Anteil. Neben Frank Larisch sind das derzeit die festangestellten Mitarbeiter Isabell Felgenträger, Ricarda Eckerstorfer, Sylvia Hübner, Reinhard Weber und Kathrin Böttger.
Sechs Festangestellte und weitere sechs Ehrenamtliche kümmern sich um die Projekte des Vereins
Ein dickes Dankeschön gab es am Dienstag auch für Heinz Streblow, Raisa Ignatenko, Monika Albrecht, Editha Kersting, Hubert Zabel und Henriette Weber, die sich als Ehrenamtliche engagieren. Schließlich nutzte Frank Larisch die kleine Feierstunde auch zu einer Liebesbekundung an seine Ehefrau, die ihm in all den Jahren mit Höhen und Tiefen stets zur Seite gestanden habe.
Eine Prognose für die Zukunft mochte der Vorsitzende angesichts des rasanten Wandels auf dem Arbeitsmarkt, auf den sich der Verein in der Vergangenheit einstellen musste, nicht wagen. „Wir wissen aber, dass wir gute motivierte Mitarbeiter und Partner haben“, sagte Frank Larisch, der selbst mit 66 Jahren sein Rentnerdasein noch nicht im Schaukelstuhl verbringen will. (mz)