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Feuerwehren Biendorf und Wohlsdorf  Feuerwehren Biendorf und Wohlsdorf : Zusammenschluss ist nun perfekt

Von Andreas Braun 28.03.2017, 09:55
Anfang April 2016 ging ein Haus in Biendorf in Flammen auf . Das Feuer griff auf ein zweite Haus über. Zwei Familien verloren ihr Hab und Gut.
Anfang April 2016 ging ein Haus in Biendorf in Flammen auf . Das Feuer griff auf ein zweite Haus über. Zwei Familien verloren ihr Hab und Gut. Pülicher

Biendorf/Wohlsdorf - Nun ist es auch offiziell - die Feuerwehren der Bernburger Ortsteile Biendorf und Wohlsdorf schließen sich zur Feuerwehr Biendorf/Wohlsdorf zusammen.

Zwar arbeitet man schon seit mehreren Jahren zusammen und macht auch seit 2011 gemeinsam die Jahreshauptversammlung, aber einen offiziellen Antrag auf Zusammenschluss gab es noch nicht.

Der liegt nun beim Landesverwaltungsamt, das allerdings noch eine Abstimmung der Wehrleute einforderte. Die wurde am Sonnabend auf der Jahreshauptversammlung nachgeholt.

Das Ergebnis war deutlich: 100 Prozent Zustimmung.

Die Sicherheit darf nicht leiden

Für Bernburgs Oberbürgermeister Henry Schütze war das das richtige Zeichen auch in Richtung anderer Wehren. Man komme nicht umhin, Zusammenschlüsse verstärkt mehr Beachtung zu schenken, um eine dauerhafte Einsatzbereitschaft zu sichern.

Bei aller Freiwilligkeit nütze es ja nichts, wenn drei kleine Wehren nicht voll einsatzfähig sind, nur weil sie sich nicht zusammenschließen wollen. „Die Sicherheit darf nicht darunter leiden“, so Schütze.

Die Bilanz der Ortswehr für das vergangene Jahr wird freilich von dem Großbrand des Hauses der Familie Eilemann überschattet. Horst Eilemann, selbst lange Jahre Wehrleiter in Biendorf, und seine Frau verloren in einer Nacht ihr ganzes Hab und Gut.

Mittlerweile sind sie aus Biendorf weggezogen, das Grundstück ist beräumt und steht zum Verkauf.

Eilemann stand noch einmal im Mittelpunkt der Versammlung. Er wurde für 60 Jahre Mitgliedschaft geehrt.

Brand hat für Diskussionen gesorgt

Der Brand hatte die Diskussion aufgeworfen, ob die Wasserversorgung ausreiche. Das führte dazu, dass die Stadt reagierte. Ein Reduzierstück, das den Wasserdruck regelt, wurde ausgebaut, ein mobiles Stausystem angeschafft.

Doch das löst nach Ansicht von Marcus Hillegeist und Jens Hartmann, die beiden Leiter der Ortswehren Wohlsdorf und Biendorf, das Problem nicht grundsätzlich. Es helfe, aber es reiche nicht.

Der Ausbau eines Brunnens an der L 149 würde für eine stabilere Versorgung wichtig sein, so Hartmann. Der Brunnen existiere, aber sei in einem schlechten Zustand. Schütze ist von dem Ausbau nicht überzeugt.

Er setzt auf eine stabile Löschwasserversorgung durch das Leitungsnetz und Entnahmestellen an der Ziehte. Der Druck im Leitungsnetz soll gemessen werden. Allerdings dann, wenn die meisten Biendorfer zu Hause sind und somit auch viel Wasser entnommen wird. Dann habe man einen realistischen Wert.

Zufrieden über einen Depotneubau

Zufrieden zeigten sich die Feuerwehrleute indes mit dem bevorstehenden Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses auf dem Sportplatz in Wohlsdorf. Lange habe es gedauert. Doch nun gehe es endlich voran, so Hillegeist.

Schade sei, dass Poley sich aus dem einst gemeinsamen Projekt zurückzog, bedauert er. Aber für die nun vereinte Wehr Biendorf/Wohlsdorf sei es eine Bestätigung der guten Arbeit, dass sich die Bedingungen der Feuerwehrleute verbessern.

Vor allem, dass die Stadt notfalls auch ohne Fördermittel bauen wolle, macht die Wehrleute zuversichtlich. Das hatte Schütze zugesagt.

Insgesamt war die Feuerwehr Biendorf/Wohlsdorf, zu der 32 aktive Mitglieder und 16 in der Alter- und Ehrenabteilung zählen, 2016 zu 13 Einsätzen ausgerückt.

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Ehrungen und Beförderungen:

Für 60 Jahre Mitgliedschaft:

Horst Eilemann;

für 50 Jahre Mitgliedschaft:

Reiner Timplan;

für 20 Jahre Mitgliedschaft:

Bernhardt Baldauf;

für zehn Jahre Mitgliedschaft:

Nadine Pauls und Dirk Herrmann-Haase;

Oberlöschmeister:

Kai-Uwe Hartmann. (mz)