Mit Zug und Bus Erste Kriegsflüchtlinge in Bernburg angekommen
Wie die Stadtverwaltung und die Bernburger Wohnstättengesellschaft den Betroffenen helfen.

Bernburg/MZ - Es ist morgens halb fünf. Oleksandra Holovko ist am 24. Februar schon früh wach. Ihre dreijährige Tochter Yesyenia schläft noch in ihrer Wohnung in Kiew. Dumpfe Schläge kommen näher. Da sich die politische Lage in den Tagen zuvor immer weiter zugespitzt hat, ahnt sie, was die Geräusche sein könnten. Und tatsächlich: Es sind die ersten Bomben, wie sie später erfährt. In den folgenden Tagen kommen die Einschläge immer näher. Vergangene Woche beschließt die 36-jährige Alleinerziehende, mit ihrer Tochter, zwölf weiteren Frauen und noch einem Kind aus Kiew zu fliehen. Die Gruppe hat Glück und kann mit dem Zug abreisen. Über Polen geht es nach Deutschland und dann weiter mit dem Bus nach Magdeburg. Dort werden alle 15 Kriegsflüchtlinge von einer in Bernburg lebenden Bekannten abgeholt und in die Jugendherberge gebracht, wo sie seit Sonntagabend vorläufig untergekommen sind.