Eine Reise durch die Welt der Operette
BERNBURG/MZ/JE. - Der Beweis war die "Galanacht der Operette", die am Freitagabend über die Bühne des Bernburger Kurhauses ging. "Die ganze Welt ist himmelblau" oder "Klänge der Heimat" und "Wer uns getraut" waren nur drei der Titel, die den zahlreichen Besuchern der Operettengala gut bekannt waren. Ausschlaggebend für den Erfolg dieser Reise durch die Operettengeschichte war die außerordentlich gute Besetzung des Ensembles.
Die Sopranistin Martina Haeger hat bereits auf vielen Bühnen Deutschlands ihre Qualifikation unter Beweis gestellt. Ihre klare Stimme reicht in die Töne des Sopran. Ihren besonderen Auftritt hatte sie im Duett mit Vojtech Filip "Niemand liebt dich so wie ich". Vojtech Filip hat eine markante Tenorstimme mit besonderer Ausdruckskraft. Er gehört zu den gefeierten Tenören der großen Theater der Tschechischen Republik. Er beeindruckte mit dem Wolgalied aus "Der Zarewitsch" von Franz Lehár, das er emotionsbetont vortrug und mit seiner lang aushaltenden Stimme sogar das Orchester zu Überbrückungsimprovisation zwang.
Als zweiter hervorragender Tenor erwies sich Dominique Sertel, der sowohl in vielen Operetten als auch bei Solokonzerten ein begeistertes Publikum gewann. Er hatte seinen Auftritt in einem Ausflug in die Welt des Musicals "My Fair Lady" und der Arie "In der Straße wohnst du". Eine wunderbare Sopranstimme gepaart mit temperamentvoller theatralischer Ausdruckskraft zeigte die junge Sopranistin Luisa Albrecht. Sie trat sowohl als Solistin mit "Ich bin die Unschuld vom Lande" aus "Die Fledermaus" von Johann Strauß auf. Und sie sang im Duett mit Michael Seeboth, der den Abend moderierte, vom "keuschen Joseph" aus der "Madame Pompadour". Damit erntete das starke Gesangsduo im Kurhaus den anhaltenden Beifall des Publikums.
Begleitet wurden die fünf Gesangssolisten vom "Salonorchester der Nordböhmischen Philharmonie" unter der Leitung von Michael Griegl, der sich bei der Leitung seiner Musiker mit theatralischen Gesten durchzusetzen wusste und auch zeitweise in die Handlung integriert wurde. Ein Klangkörper, der das Flair eines großen Orchesters durch seinen Einsatz innehatte.
Nicht zu vergessen das nur vierköpfige, aber dafür tänzerisch außerordentlich exakte und elegante Ballett, das in immer wieder neuen farbenfreudigen Kostümen den Beifall des Publikums erhielt. Der obligate Radetzki-Marsch von Johann Strauß beschloss diesen Abend.