Ein jüdischer Grabstein gibt Rätsel auf
ILBERSTEDT/MZ. - Damit hat er Recht, weiß auch Joachim Grossert, der sich viel mit der jüdischen Geschichte im Landkreis beschäftigt hat. Dafür aber gibt es in Güsten einen jüdischen Friedhof, der zur NS-Zeit nicht verschont wurde, anders als der Bernburger. In Güsten wurden die Grabsteine von den Nationalsozialisten als Baumaterial freigegeben. So steht kein Grabstein mehr dort.
"Der Name Goldschmidt ist hier geläufig", meint Wolfgang Tschirner, Vorsitzender des Heimatvereins in Güsten. Doch Genaueres will er recherchieren. Er will sich mit den Ilberstedtern in Verbindung setzen. Es wäre eine Option, den Stein, der vor der Tür von Peter Sygalla gefunden wurde, auf dem Güstener Friedhof aufzustellen. Der Hausmeister des Gebäudes, in dem einst die Grundschule untergebracht war, hatte den Stein zunächst gesichert und während der Bauarbeiten auf dem Betriebshof auf dem Schulgelände gelagert. Jetzt, die Rente vor Augen, erinnerte er sich wieder an den Stein.
Interesse bekundet auch der Landesverband jüdischer Gemeinden. Igor Pissetski will in den Archiven suchen, wo Salomon Goldschmidt beigesetzt wurde. Wenn das Grab nicht lokalisiert werden kann, soll der Stein auf einem jüdischen Friedhof seinen Platz finden.