11. Kulturmarkt „Ein Hoch auf Bernburg“
Warum Menschen sich mit Respekt begegnen und wie das rund um das Kurhaus mit viele gesellschaftlichen Engagement getragen wird.

Bernburg/MZ - Wie kann in einer Einwanderungsgellschaft ein gutes Zusammenleben gestaltet werden? In der nunmehr elften Auflage des Bernburger Kulturmarktes versuchen die Initiatoren und Organisatoren darauf die passende Antwort zu geben. Denn eine Gesellschaft, so haben es Forscher der Robert-Bosch-Stiftung analysiert, versteht sich dann als Einwanderungsgesellschaft versteht, wenn alle Menschen eingeschlossen werden, die in ihr leben. So würden Menschen mit Migrationsgeschichte Gesellschaften durch verschiedene Lebensweisen und Kulturen bereichern.
Wie das funktioniert kann, war am Freitag und am Sonnabend rund um das Bernburger Kurhaus zu erleben. Ein bunte Meile internationaler Stände mit kulinarischen Spezialitäten konnte ebenso angesteuert werden, wie viele der Mitmach- und Ausprobierstände. Und was den Kulturmarkt eben ausmacht, fehlte auch in diesem Jahr nicht: Musikangebote rund um die Uhr - vom Hardrock, über Country-Mix bis hin zu reinen instrumentalen Angeboten.
Und so war es auch nicht verwunderlich, dass Landrat Markus Bauer zur Eröffnung klarstellte: „Hier spiegelt sich die Vielfalt in unserer Region wieder, die wir leben wollen und für die wir offen sind.“ Er richtete seinen ausdrücklichen Dank an all diejenigen, die diese Idee eines Kulturmarktes hatten und diese Idee bis heute mit viel Leben erfüllen. „Ich stehe dafür, dass wir unser Gegenüber genauso wertschätzen, wie man selbst wertgeschätzt möchte“, so der Landrat, der hofft, dass sich im Salzlandkreis alle Menschen wohlfühlen, egal welche Sprache sie sprechen würden.
Er, wie auch Hochschulpräsident Jörg Bagdahn wollen gerne dafür Sorge tragen, dass sich beispielsweise die Studenten nicht nur mit der Stadt auseinandersetzen und sie kennenzulernen, sondern eventuell eines Tages auch hier leben wollen. So kommen rund 30 Prozent der Studenten in Bernburg aus dem Ausland. In Zahlen: 2021 waren 2.700 junge Menschen aus 116 Ländern. Bernburg sei damit der internationalste Studienstandort in Deutschland. Natürlich blieb es nicht aus, dass in diesem Jahr besonders die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine beim Kulturmarkt einen breiten Raum einnahmen.
Das widerspiegelte sich nicht am an der kulinarischen Meile wieder, sondern auch im Dank, dass diese Menschen von den Bernburgern so herzlich aufgenommen wurden. Eine dieser Helferinnen ist Elena Kashtanova von der Hochschule, die nicht darauf verzichten wollte, den Menschen, Institutionen und den Verwaltungen in der Region für ihren Einsatz und ihr Engagement zu danken. „Ein Hoch auf Bernburg“, reif sie den Besuchern des Kulturmarktes anlässlich der Eröffnung zu.
Die Kreisstädter werden es gern gehört haben und trotzdem mussten diese lobenden Worte nicht Ausgangspunkt sein, um sich das bunter Treiben anzutun. Die dreijährige Greta Hoffmann und ihre Mutti Maria waren schon im vorigen Jahr als Besucher dabei. „Uns hat es gefallen und wir wissen, wie schön es sein kann, Menschen aus anderen Kulturen zu begegnen“, erklärte Maria Hoffmann.