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Baudenkmal in Eisleben Lutherstadt will die alte Gertrudkirche sanieren

Förderverein plant Kultur- und Begegnungsstätte. Bis wann das Vorhaben umgesetzt werden soll.

03.07.2025, 07:00
Die alte Gertrudkirche in der Nicolaistraße in Eisleben gehört seit 1927 der Stadt.
Die alte Gertrudkirche in der Nicolaistraße in Eisleben gehört seit 1927 der Stadt. (Foto: Lukaschek)

Eisleben/MZ/JM. - Für die Sanierung der alten Gertrudkirche wird die Lutherstadt Eisleben Fördermittel aus dem Strukturwandelprogramm des Bundes beantragen. Der Stadtrat hat dem Vorhaben in seiner jüngsten Sitzung zugestimmt.

Die ehemalige katholische Kirche in der Nicolaistraße ist 1864/65 errichtet worden. Allerdings wurde sie damals schnell wieder zu klein, so dass von 1914 bis 1916 am Klosterplatz die heutige St.-Gertrud-Kirche errichtet wurde. Die alte Kirche wurde entweiht, ging 1927 in städtisches Eigentum über und diente unter anderem als Aula, Malsaal und Turnhalle. Seit der Wende steht das Gebäude leer.

Umsetzung bis Ende 2027

Anfang vergangenen Jahres hat sich der Förderverein Gertrudkirche – Nicolaiviertel gegründet, der das ehemalige Gotteshaus sanieren und als Begegnungs- und Veranstaltungsstätte nutzen möchte. „Unsere Idee ist ein Stadtgemeinschaftshaus – analog zu den Dorfgemeinschaftshäusern in den Ortsteilen“, sagte Vereinsvorsitzende Ute Klopfleisch der MZ.

Für die ersten Sanierungsmaßnahmen hat die Stadt als Eigentümerin Kosten von rund einer Million Euro veranschlagt. 90 Prozent davon könnten aus dem Strukturwandelprogramm kommen, weitere fünf Prozent vom Land Sachsen-Anhalt. Die restlichen fünf Prozent (rund 50.000 Euro) wären Eigenmittel der Stadt und des Fördervereins. Wobei der Verein 13.000 Euro tragen würde.

Sowohl der Lenkungsbeirat für den Strukturwandel im Landkreis Mansfeld-Südharz als auch die Investitionsbank Sachsen-Anhalt haben das Projekt positiv bewertet. Wenn die Fördermittel bewilligt werden, könnten in diesem Jahr die Planungsleistungen ausgeschrieben und vergeben sowie der Bauantrag eingereicht werden. Die Bauarbeiten sollen dann bis Ende 2027 umgesetzt werden.

Aktionen sind in Vorbereitung

Der Förderverein hat mit seinem Projekt „Altes Denkmal – Neue Heimat für Bürger und Vereine der Stadt“ am Wettbewerb „Revierpionier“ teilgenommen und 8.000 Euro Preisgeld gewonnen, das für Aktionen und Veranstaltungen eingesetzt wird. So hat der Verein im Juni gemeinsam mit Streetworkerin Nicole Wiesenmüller ein großes Kunstprojekt „Beats and Brushes“ für knapp 200 Schülerinnen und Schüler aus Eisleben organisiert. „Das ist so toll angekommen, dass wir das wiederholen möchten“, so Vorsitzende Klopfleisch. Außerdem ist unter anderem ein Kaffeeklatsch mit Bürgern, ein Treffen mit Unternehmern und Stadträten sowie ein Herbstfest in Planung.