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Ein Exot unter den Exotenzüchtern

16.10.2008, 17:51

Bernburg/MZ. - Die Liebe zu den bunten Hausgenossen aus exotischen Ländern hat Mosch von seinem Vater. Dieser war bereits vor dem Krieg Mitglied im Kanarienverein. Als im September 1958 in Bernburg eine eigenständige "Spezialzuchtgemeinschaft Ziergeflügel und Exoten" gegründet wurde, trat Lothar Mosch dieser Vereinigung bei. Schließlich wurde er zum Vorsitzenden gewählt. Höhen und Tiefen hat der Vorsitzende erlebt. Waren es bei Gründung im Jahr 1958 nur 17 Mitglieder, so steigerte sich diese Zahl auf 60 Züchter im Jahr 1989. Derzeit hat Mosch 28 Mitglieder in seiner Vereinskladde verzeichnet.

Auch die Motivation, Exoten zu züchten, hat sich gewandelt. Waren es bis zur Wende ökonomische Gründe, denn exotische Ziervögel waren auch ein Exportartikel für harte Währungen, so liegt das Schwergewicht der Züchtungen heute auf dem Erhalt anerkannter Arten. Denn ein unverfälschtes Zuchtmaterial sei selbst aus den Herkunftsländern der Exoten nicht mehr zu bekommen.

Lothar Mosch züchtet schwarzköpfige Agaporniden. Das sind Kleinpapageien, die ausgesprochen monogam leben. Mit seinen Züchtungen hat er bereits zahlreiche Auszeichnungen und Preise auch überregional errungen. Bestätigungen hoher züchterischer Leistungen, deren Zahl er kaum überschauen kann, wie er sagt. Ein weiteres Zuchtgebiet sind Großsittiche und in geringem Maß auch Brieftauben. Ein Hobby, das den gelernten Zimmermann tagtäglich ausfüllt. Denn die Aufzucht von qualitativ hochwertigen Tieren erfordert viel Sorgfalt bei der Pflege.

Neben der Exotenzucht ist Mosch Angler. Er stellt Forellen nach oder reist zum Hochseeangeln. Bereits 1996 war er erstmals mit anderen Bernburger Anglern am Norwegischen Fisterfjord. Und auch auf die Lofoten zog es den 77-Jährigen schon so manches Mal.

Zurzeit hat der Vorsitzende alle Hände voll zu tun. Zum 50-jährigen Jubiläum des Vereins gibt es am Wochenende im Bernburger Kurhaus eine große Exoten- und Ziergeflügelschau. Vielleicht, so hofft Mosch, können auch junge Leute für sein Hobby gewonnen werden. Angegliedert an die Schau im Kurhaus ist auch eine Sonderschau "Fruchttauben". Die Art, deren Lebensraum der tropische Regenwald ist, ist vom Aussterben bedroht. Nur in wenigen Zoos sind Fruchttauben zu sehen, da ihre Haltung sehr problematisch ist.

Exoten und Ziergeflügel im Kurhaus, Freitag von 14 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag von 9 bis 18 Uhr geöffnet.