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Bernburg Bernburg: Urgestein der Humoristen im ausverkauften Saal

19.09.2011, 17:16

BERNBURG/MZ/JE. - Wer kennt sie nicht, die beiden Bürokraten, die wochentags mehrfach auf Radio SAW den Amtsschimmel wiehern lassen, oder über Baumanns Ehegeschichten mit Ella in kurzen Sketchen zum Lachen anregen. Dabei sind viele der Themen gar nicht so weit vom Alltag entfernt. Nun haben sich Baumann und Clausen mit einer Komödie namens "Im Himmel ist der Teufel los" von Jens Lehrich und Frank Bremser wieder auf Tournee durch den Sendebereich der Sachsen-Anhalt-Welle (SAW) in den neuen Bundesländern begeben.

Die Prophezeiungen der Mayas über den kommenden Weltuntergang werden sich erfüllen und auch vor den beiden Bürokraten nicht Halt machen, wenn sie auch dieses weltbewegende Ereignis fast verschlafen hätten. Das ist der Ausgangspunkt der Komödie und der Katastrophe, die wie immer mit einem Käffchen beginnt. Rundfunknachrichten über den bevorstehenden Weltuntergang erregen nur Baumann, während Oberamtsrat Clausen sich davon unberührt zeigt. Sogar den Stromausfall wertet er positiv, dann brauche man beim Büroschlaf nicht die Augen zuzumachen. Als ihnen dann endgültig bei Donnergetöse klar, dass die Welt tatsächlich untergeht, fallen sich beide in die Arme, um gemeinsam das Debakel bei der Rettung ihres Seelenheils für den Himmel zu überstehen. Damit geht die Welt unter, der Vorhang fällt zur Pause.

Danach findet man die beiden im Wartezimmer des jüngsten Gerichtes wieder, schick in langen Unterhosen und Nachthemd gekleidet, und siehe da, auch hier existiert die Bürokratie, denn es werden Nummern für die Wartenden ausgegeben.

Clausen zeigt sich empört, dass er als Oberamtsrat nicht sofort abgehandelt wird. Dafür rät ihnen Petrus per Sprechfunk, zu sich selbst zu finden und in sich zu gehen, sowie ihre guten Taten zu offenbaren. Es gibt da eine Menge, sich gegenseitig zu beichten und als Beantwortung, ob Himmel oder Hölle wird ihnen zum Schluss ein Transparent übergeben, das das Interieur ihres irdischen Büro zeigt. Die erstaunte Frage nach dem "wieso" beantwortet Petrus so, dass sie ja schon auf Erden den Himmel hier gehabt haben.

Eine Geschichte, die breit ausgetreten wird und sich kaum auf szenische Inhalte berufen kann. Was diesen gut anderthalb Stunden den Pfiff gibt, sind immer wieder die verbalen Gags, die laufend aus den Gesprächen entstehen und von einem Lacher zum nächsten überleiten.

Dabei ist es wie beim Tennis, wenn sich die beiden Akteure die verbalen Bälle gegenseitig zuspielen. Daraus entwickelt sich eine ständige Animation zur Heiterkeit, die auch vom Publikum ständig wahrgenommen wird. Schauspielerisch balanciert man vielfach hart an der Grenze zum Klamauk und es steht zu hoffen, dass ihr Song "Ich liebe Hackbraten" nicht zum Dauerbrenner bei Radio SAW wird.