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Bernburg Bernburg: Unberechenbarkeit des Augenblicks

Von PAUL SPENGLER 27.10.2011, 17:45

BERNBURG/MZ. - Die neue Premiere der Bernburger Amateurtheatergruppe "Mona Lisa" wirft ihre Schatten voraus. Mit "Wie wär's denn, Mrs. Markham?" steht eine Farce der englischen Autoren Ray Cooney und John Chapman auf dem Programm, die 1971 erstmals im Royal Theatre des englischen Badeorts Brighton aufgeführt wurde. Mona Lisa hatte das Stück vor über zehn Jahren - freilich damals noch in völlig anderer Besetzung - schon einmal im Programm.

In dieser Woche blieb das Große Haus für die Hauptproben reserviert. Freitagabend startet die Generalprobe, die Premiere beginnt am Samstag um 19.30 Uhr. Neben drei weiteren Vorstellungen am 25. November, 26. November und 11. Dezember wird das Stück auch am Silvesterabend im Bernburger Theater zu sehen sein.

19.45 Uhr. Die Probe kann beginnen. Gespielt wird in voller Montur. "So lange nichts Gravierendes passiert, spielen wir durch", lautet die Ansage von Ines Trumpler-Schwitkowski. Die Theaterpädagogin, die seit der Gründung der Gruppe dabei ist, hat auch dieses Mal die Regie übernommen. Ihre Ansagen kommen von einem Regiepult, das mitten im Zuschauerparkett platziert ist.

Für die Kostüme und die Ausstattung sorgen Katja Peuker und Sabine Bielert. Hannelore Brückner ist für die Maske zuständig. Hubert Wuttke und Oliver Ulrich haben das Bühnenbild gebaut. Jörg Lemke sorgt für die Beleuchtung und Ralf Rodegast ist für die Technische Leitung und den Ton verantwortlich. Die beiden Souffleure Anne Wolf-Schulze und Konrad Antes werden von beiden Bühnenseiten aus agieren.

Im weiten Zuschauerraum sitzt eine junge Frau, die zu den Anhängern der Truppe zählen darf. "Ich bin die Freundin des Innenarchitekten", lächelt die junge Frau und lenkt damit den Blick auf Christian Müller. Der Student, der schon während seiner Schulzeit im Bernburger Gymnasium Carolinum mit dem Theaterspielen begonnen hat, übernimmt die Rolle des kapriziösen Alistair Spenlow. Der Designer - von Mrs. Markham (Katrin Pilz) dazu verpflichtet, neue Farbe in den tristen Alltag zu bringen - hat eine der zentralen Rollen in der Verwechslungskomödie. Das Bühnenbild ist so gebaut, dass jederzeit Situationen der Art "Tür-auf-Tür-zu" aneinander gereiht werden können. Vom Wohnraum aus geht eine Durchgangstür direkt ins Schlafzimmer.

Thomas Sturm übernimmt die Rolle des Kinderbuchverlegers Philip Markham. Der 41-Jährige, der beruflich als Außendienstler für technische Gase unterwegs ist, macht auf der Bühne einen knochentrockenen Eindruck. Mit gelber Krawatte und einem mit Rauten bedruckten Pullunder ist er in jeder Faser seines Auftritts allergisch gegen allzu viel modernen Krimskrams in seiner Umgebung. Und über allem schwebt die Unberechenbarkeit des Augenblicks.

Die Darsteller des Stücks sind alle berufstätig. Die meisten von ihnen müssen sich mit ihrer Familie oder ihrem Lebenspartner abstimmen, um die regelmäßigen Proben - vor allem in der Endphase vor der Premiere - auf die Reihe zu kriegen. "Schließlich sind wir alle nur Laien", sagt Thomas Schulze. Auch der Vorsitzende des Bernburger Theatervereins steht auf der Bühne. Er übernimmt die Rolle des Walter Pengbourne. Dieser Gentleman mit Bowler auf dem Kopf wird noch zu einem merkwürdig geheimen Treffen erwartet.