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Automat macht Anstalten

Von SUSANNE BERNSTEIN 05.12.2008, 17:58

BERNBURG/MZ. - "Seit Mitte September geht der Automat nicht mehr richtig", erzählt Kwaschik. Der Bildschirm flackert und zuckt - so sehr, dass es einem beinahe unmöglich ist, Fahrkarten zu bestellen.

Die einzelnen Bilder laufen ineinander oder überlagern sich. "Die Anzeige ist kaum lesbar", sagt Kwaschik. Ein anderer Passant erzählt, dass das angezeigte Bild zeitweise auch "auf dem Kopf stand". Von der Dame am Schalter ist zu erfahren, dass der Automat erst kürzlich repariert wurde, aber noch am selben Tag wieder kaputt ging. Besonders ärgerlich sei es, wenn der Automat komplett ausfällt. Dann müssen die Bahnkunden Fahrscheine am Schalter lösen und beispielsweise für Ländertickets zwei Euro mehr zahlen, als am Automaten.

Daniela Bals, Sprecherin der Deutschen Bahn AG, versprach lediglich, dass sich "Mitarbeiter darum kümmern werden." Die Chance auf einen neuen einwandfreifunktionierenden Automaten sieht die Konzernsprecherin dagegen nicht. "Wir versuchen, die Automaten in der Regel so lange es geht, zu reparieren, weil die Geräte in der Anschaffung sehr teuer sind", sagt Bals.

"Die Antwort der Bahn ist nicht wirklich befriedigend. Aber ich bin zumindest froh, dass sie sich das Ding mal ansehen", sagte Kwaschik am Freitag.

Und noch ein Problem soll bei der Reparatur gelöst werden: "Karte richtig eingeführt?" fragt der Automat. Das Gerät - das kein Bargeld schluckt - erkennt seit einiger Zeit keine Kreditkarten. Und das bereits seit dem 17. September dieses Jahres. Michael Kwaschik weiß das Datum deshalb so genau, weil er seit diesem Tag ein Reisetagebuch begonnen hat, in dem er seine Erlebnisse mit der Bahn festhält. "Ich hatte mir die Kreditkarte nur wegen der Bahnautomaten zugelegt, dann funktioniert das Ding nicht mehr", sagt Kwaschik verärgert. Man werde sich auch darum kümmern, hieß es von der Bahn.