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Ameos-Klinikum Bernburg Ameos-Klinikum Bernburg: Früherkennung rettet Leben

Von alexandra koch 22.04.2013, 17:26
Chefarzt Klaus-Dieter Wagenbreth demonstriert eine Ultraschall-Untersuchung der Bauchschlagader.
Chefarzt Klaus-Dieter Wagenbreth demonstriert eine Ultraschall-Untersuchung der Bauchschlagader. Engelbert Pülicher Lizenz

bernburg/MZ - „Jetzt ist das in Ordnung. Diese Aussage gilt jedoch nicht lebenslang“, erklärt Chefarzt Klaus-Dieter Wagenbreth einer Besucherin, die am Samstagvormittag im Ameos-Klinikum Bernburg an einer Aorten-Ultraschall-Vorführung teilnahm. Mehrere hundert auf die Gesundheit achtende Menschen ließen sich am Tag der offenen Tür der Klinik für Allgemein-, Visceral- und Gefäßchirurgie die Sonographie, wie der strahlungsfreie Ultraschall im Fachjargon genannt wird, demonstrieren.

„Der Besucherstrom übertrifft unsere Erwartungen“, kommentierte Krankenhausdirektor Thomas Wagner die Menschenmenge, die sich vor den verschiedenen Infoständen drängte. Hier erklärten Mitarbeiter von Medizintechnikanbietern, Sozialdiensten und Sanitätshäusern ihre Angebote.

Risikofaktor Bewegungsmangel

Möglich war es auch, Blutdruck, Blutzuckerwerte und Body-Mass-Index bestimmen zu lassen. Der 74-jährige Manfred Heller konstatierte nach dem Gesundheitscheck: „Alles im guten Bereich“. Der ehemalige Maler ist „immer da, wenn hier was los ist“. Denn seine Gesundheit liege ihm am Herzen. Der Bernburger erzählte, dass er und seine Frau einen Garten bewirtschaften und deshalb viel laufen. „Wir sind keine Stubenhocker“, sagte der Rentner lächelnd. In der Tat tut er gut daran. Denn Bewegungsmangel gehört zu den Risikofaktoren, die viele Krankheiten wie Aorta-Aneurysmen, über die während des Aktionstages speziell aufgeklärt werden sollte, begünstigen.

Nicht nur Bernburger suchten das Gespräch mit den Klinik-Spezialisten. Beispielsweise Horst Klaschka war extra aus Köthen angereist, um das Angebot wahrzunehmen.

Die Klinik für Allgemein-,Viszeral- und Gefäßchirurgie ist eine etablierte und langjährig entwickelte Fachabteilung des Bernburger Krankenhauses und ein zertifiziertes Gefäßzentrum. Die Oberärzte Michael Lorenz und Stefan König beschrieben ihre Arbeit und beleuchteten das Thema Bauchschlagader in einem Vortrag, der von vielen Zuhörern verfolgt wurde. „Das wollte ich mir nicht entgehen lassen, der Vortrag war sehr interessant“, schätzte Einhardt Gerstendörfer aus Bernburg hinterher ein.

So dick wie der Daumen

Die Assistenzärzte Michael Schmidt und Tobias Klingner gaben Neugierigen freundlich Auskunft. Bei einem Aorten-Aneurysma handele es sich um eine Formveränderung, die auf eine Verengung oder Erweiterung der Bauchschlagader folgen kann. Fette und Kalk werden in die Arterienwand eingelagert und es kommt zu sogenannten „Aussackungen“, die gefährlich werden können. Wenn die Bauchschlagader den Umfang von fünf Zentimetern erreicht, raten Gefäßexperten zur Operation, um Schlimmeres wie das Platzen der Aorta zu verhindern.

Die interessierten Besucher konnten sich diese Vorgänge anschaulich an einem begehbaren Modell ansehen. „Die Aorta ist etwa so dick wie der jeweilige Daumen“, erklärte Tobias Klingner, um das übergroße Modell seine richtige Dimension zuzuweisen.

Diabetes-Beraterin Isolde Glandt erläuterte, dass viele Blutzucker- und Gefäßerkrankungen zusammenhängen und dass etwa acht Millionen Menschen in Deutschland unter Diabetes leiden. So gehöre beispielsweise die Ernährungsberatung zu ihrer täglichen Arbeit. Ganz nach ihren Vorstellungen war das Buffet für die Besucher ausgerichtet. Gesunde Salate waren im Angebot und viele griffen gerne zu.

Das nächste Mal öffnet das Klinikum seine Pforten zu einer Fachveranstaltung am Mittwoch, 15. Mai, für einen „Hebammen-Tag“.