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Amateurtheatertage Amateurtheatertage: "Wie eine Weiterbildung"

11.02.2014, 19:57
„Beziehungskisten“ heißt das Stück der Gruppe Tanzplantation. Das Amateurtheater aus Gommern wird sich tänzerisch damit auseinandersetzen, wie menschliche Beziehungen funktionieren.
„Beziehungskisten“ heißt das Stück der Gruppe Tanzplantation. Das Amateurtheater aus Gommern wird sich tänzerisch damit auseinandersetzen, wie menschliche Beziehungen funktionieren. THEATER Lizenz

Bernburg/MZ - Am kommenden Wochenende finden in Bernburg die Amateurtheatertage statt. Von Freitag, 14. Februar, bis Sonntag, 16. Februar werden sich acht Amateur- und Schülertheatergruppen in der Saalestadt treffen. Rund 120 Teilnehmer kommen aus Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und aus Sachsen-Anhalt. Eigentlich war das Treffen der Amateurtheatergruppen, das alle zwei Jahre stattfindet, bereits für 2013 geplant, musste seinerzeit aber aus technischen Gründen abgesagt werden. Paul Spengler sprach mit Theaterpädagogin Ines Trumpler, der Organisatorin der Theatertage.

Welche Erinnerungen verbinden Sie persönlich mit den Amateurtheatertagen in Bernburg?

Ines Trumpler: Ich finde es einfach schön, dass sich aus einer Idee, die vor rund 20 Jahren geboren wurde, diese Veranstaltung etabliert hat. Das Besondere ist, dass Gruppen, die von Anfang an dabei waren, immer wieder zusammen kommen. Das ist mittlerweile ein freundschaftliches Verhältnis geworden. Ich freue mich immer darauf, was die einzelnen Gruppen zeigen werden. Ich weiß, dass ich nicht enttäuscht werde. Wichtig ist das Herz und die Liebe, gemeinsam zu spielen. Sonst kann man das nicht so lange machen. Wichtig ist auch, dass uns Sponsoren unterstützten - von den Stadtwerken über die Salzlandsparkasse bis zur Toto-Lotto-Gesellschaft.

Welche Gruppen waren von Anfang an dabei, welche nehmen zum ersten Mal teil?

Ines Trumpler: Die Gruppen aus Jüterbog, Wolfen und Neubrandenburg waren schon beim ersten Mal dabei. Neu sind das Geschwister-Scholl-Gymnasium Sangerhausen, die Gruppe Tanzplantation aus Gommern und Magic Puppet aus Neubrandenburg.

Den Auftakt der 9. Amateurtheatertage macht am Freitag, 14. Februar,19 Uhr, die Bernburger Gruppe Mona Lisa mit dem Trauerspiel Kabale und Liebe von Friedrich Schiller. Am Samstag, 15. Februar, stellen sich insgesamt sieben Amateurtheater-Gruppen vor.

Magic Puppet, Befreiung der Marionette, Gruppe Magic Puppet, Brandenburg

Beziehungskisten, Gruppe Tanzplantation, Gommern

Ronja Räubertochter, Gruppe Tanzpunkt, Gommern

Speed Up, Gruppe Streetlights der Gesellschaft der Liebhaber des Theaters e. V., Neubrandenburg

Die Schöne und das Biest, Märchen von Antje Schubert nach Motiven von Gabrielle-Suzanne de Villeneuve, Amateurtheater Wolfen

ImproTHEATERsport, Theatergruppe Geschwister-Scholl-Gymnasium Sangerhausen

Der Geizige und die drei Geister, Theater der Werktätigen Jüterbog 1949

Interessierte Besucher können einen Button erwerben und damit alle Vorstellungen besuchen, soweit Platz ist. Erwachsene 10 Euro, ermäßigt 7 Euro, Mitglieder anderer Bernburger Amateurtheatergruppen 5 Euro. 

Weitere Informationen unter www.theater-bernburg.de

Mit Mona Lisa nimmt auch eine Bernburger Gruppe teil, die von Ihnen persönlich geleitet wird. Wie schwierig ist es, alle Mitspieler zusammen zu bekommen?

Ines Trumpler: Alle gehen arbeiten, viele auch außerhalb von Bernburg. Am Montag waren die Wiederaufnahmeproben, nachdem wir das Stück zuletzt im Dezember gespielt hatten. Wir hatten eine tolle Probe. Alle kamen von ihrer Arbeit und haben bis Mitternacht geprobt. Das kann man nicht hoch genug einschätzen.

Bekommt man auch Tipps von anderen Gruppen? Wann bleibt an den drei Tagen überhaupt Gelegenheit zum Gedankenaustausch?

Ines Trumpler: Man hat ja verschiedene Genres. Da sieht man zum Beispiel, wie eine Improvisation sein kann. Oder das Marionettentheater aus Neubrandenburg. Das ist für uns wie eine Weiterbildung. Man kann im positiven Sinn „klauen“. Ich überlege mir zum Beispiel, wie ich ein Bühnenbild umsetzen kann. Da hat Jüterbog immer tolle Ideen. Es ist hilfreich, das zu sehen. Man saugt das förmlich auf. Wir treffen uns nach der dreistündigen Vorstellung von Kabale und Liebe am Freitagabend im Metropol. Zwischen den Aufführungen ist wenig Zeit. Wir treffen uns dann noch einmal am Samstagabend und beim gemeinsamen Brunch am Sonntagmorgen.