Oldtimer-Treffen Zweitaktfreunde Mehringen organisieren 24. August Oldtimer-Treffen: Fans alter Motorräder und Mopeds sind am Festplatz
Mehringen - Ältere Autos, Motorräder oder Mopeds üben für viele Menschen eine Faszination aus. Wie Musik werden die Fahrzeuge mit Erinnerungen an alte Zeiten verbunden. Zum ersten Treffen mit der Freundin oder späteren Partnerin wurde mit dem Simson-Moped oder der MZ gefahren.
Der erste Kuss erfolgte im Trabi, der Urlaub mit dem stinkenden Zweitakter. Am Sonnabend, 24. August, werden in Mehringen auf der sogenannten Insel an der Wipper unweit der Drohndorfer Landstraße solche Zweitaktmotorräder, aber auch viele andere interessante Oldtimer erwartet.
Die Zweitaktfreunde „Blaue Fahne“ aus Mehringen laden ab 9 Uhr zum 1. Oldtimer- und Zweitakt-Treffen ein. Oldtimerbesitzer aus dem Ort, aus ganz Sachsen-Anhalt und aus Thüringen, Hannover und sogar Bayreuth werden erwartet. Auch ein Bootsbesitzer will sein Gefährt auf der Insel präsentieren, verraten die Organisatoren um Mike Mattern, Kay Thormann und Hendrik Buchmann.
Die ersten Zweirad-Fans reisen bereits am Freitag an und zelte auf dem Gelände
Die ersten Oldtimerfreunde reisen bereits am Freitag an und werden auf dem Gelände zelten. Der eine oder andere hat sein Zelt dabei sogar auf dem Autodach stehen. Teilehändler wollen kommen und für Oldtimerbesitzer interessante Stücke anbieten.
Doch vor allem hoffen die Mehringer, dass es für ihren Ort ein kleines Fest wird, bei dem nicht nur Senioren die Technik ihrer Jugend wiederfinden und ins Gespräch kommen können. Für die Kinder wird es eine Hüpfburg geben und wer möchte, kann sich sogar selbst auf einem Quad ausprobieren. Am Abend soll es eine Party mit Überraschungen geben. Eine Caterer kümmert sich um die Versorgung.
Eine Jury soll am Sonnabend die schönsten Motorräder und Autos küren, den Oldtimerfreund mit der weitesten Anreise und mit dem ältesten Fahrzeug. Als Pokale warten nicht etwa Plastikbecher, sondern ganz besondere Trophäen aus Megawood, die von der Ascherslebener Firma Novotech hergestellt und zur Verfügung gestellt wurden.
Eine Jury bewertet die schönsten Motorräder und Autos
Mike Mattern und seine Freunde freuen sich, dass viele Sponsoren einfach helfen. Da die Zweitaktfreunde kein Verein sind, können sie keine Spendenquittungen ausstellen.
Die Zweitaktfreunde, die sich nach den typischen Abgasen einfach „Blaue Fahne“ nennen, gibt es seit 18 Monaten. Ihr Logo erinnert ein wenig an das der DDR-Kampfgruppe. Kay Thormann hatte die Idee, nachdem er eine solche Uniform entdeckt hatte. Er tauschte einfach kurzerhand das Gewehr gegen einen Maulschlüssel aus und machte die Fahne blau.
Die Initiatoren um Mike Mattern, der die Idee schon drei Jahre zuvor hatte, wollten eine Plattform schaffen, auf der sich Zweitaktbesitzer aus Mehringen und Umgebung nicht nur über Technikfragen austauschen, sondern auch für gemeinsame Ausfahrten oder Grillabende verabreden können.
Zweitaktbesitzer aus der Region tauschen sich via Messenger aus
Sie bildeten eine Whats-App-Gruppe, die solche Austausche in Windeseile per Handy ermöglicht. 25 bis 30 Mitglieder gehören der Gruppe derzeit an. „Jeder hilft jedem, so soll es sein“, erklärt Mattern. Zu den Treffen sind Frauen und Kinder eingeladen. „Wer das nicht mag, der braucht nicht zu kommen.“ Feste Regeln gibt es nicht.
Viele fahren Simson-Mopeds. Der Interessenaustausch ist da ein Hauptgrund. Mike Mattern ist froh, dass 1990 im Einigungsvertrag festgeschrieben wurde, dass die Mopeds mit Tempo 60 weiter durch den Osten fahren dürfen.
„Die haben sicher gedacht, die werden in fünf Jahren verschrottet. Heute sind sie Kult“, sagt Mattern. Und es wird immer mehr, freut sich auch Hendrik Buchmann, der weiß, dass es alle Ersatzteile wieder zu kaufen gibt.
„Wir wollen das Dorfleben mal anders gestalten“, sagt Mike Mattern
„Wir wollen das Dorfleben mal anders gestalten“, denkt Mattern über die Gruppe. Die gemeinsamen Ausflüge machen das Gruppenleben interessant. „Ich bin gern hier“, erklärt die gerade 17-jährige Nina Hasselbrink, die gerade aus Schackstedt in den Ort gezogen ist und hier Freunde hat. Jannek Dorge, der gerade in die Schule gekommen ist, ist als Jüngster immer dabei und freut sich auf das Quadfahren.
Die Zeitaktfreunde hoffen, dass ihr Oldtimertreffen gut angenommen wird und es dann auch wie anderenorts zur Tradition wird. Sie wissen schon, dass wegen einer Terminüberschneidung mit Wittgendorf, wo das größte Oldtimertreffen Deutschlands ist, nicht so viele Oldtimerbesitzer kommen können. Doch vielleicht wird gerade die familiäre Atmosphäre auf der Insel in Mehringen zu einer positiven Resonanz führen. (mz)
