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Wohngebiete Lehmkuhle, Quellgrund und Mehringer Straße Wohngebiete Lehmkuhle, Quellgrund und Mehringer Straße: Bau des Entwässerungsgrabens in Aschersleben startet

Von Harald Vopel 07.12.2015, 17:43
2011 wälzten sich Schlammmassen über die Grundstücke.
2011 wälzten sich Schlammmassen über die Grundstücke. ArchiV/FG Lizenz

Aschersleben - Im Spätsommer 2011 hatten die Bewohner der Ascherslebener Wohngebiete Lehmkuhle, Quellgrund und Mehringer Straße nichts zu lachen. Gleich mehrfach wurden ihre Grundstücke bei Unwettern von Wassermassen und Schlammlawinen heimgesucht. Ein Grund dafür, dass es so dicke kam, war schnell ausgemacht: der schlechte Zustand des eigentlich vorhandenen Entwässerungsgrabens am westlichen Hang der Lehmkuhle. Der war zugewachsen, verkrautet und verlief eigentlich im Nichts. Fest steht: als Ableitung der damals in kürzester Zeit gefallenen Regenmengen war der Graben unbrauchbar. Als eine Art von Sofortmaßnahme wurde inzwischen ein Erosionsschutzstreifen oberhalb des Wohngebiets angelegt. Der soll verhindern, dass große Schlammmassen von den dort befindlichen Feldern gespült werden.

Jetzt teilt die Ascherslebener Stadtverwaltung mit, dass in dieser Woche mit dem Bau eines 775 Meter langen, durchgängigen Grabensystems im Bereich des betroffenen Wohngebiets begonnen werde. Dazu werde der Entwässerungsgraben am westlichen Hang der Lehmkuhle wieder hergestellt. Inbegriffen seien eine Unterquerung der Bundesstraße 6 und die Anbindung des Grabens an den Flusslauf der Eine. „Die Gesamtkosten für das Vorhaben belaufen sich auf rund 517.500 Euro. Diese Maßnahme wird im Rahmen des Programms ,Zuwendungen für Maßnahmen gegen Erosion und Vernässungen durch das Land Sachsen-Anhalt zu 65 Prozent gefördert“, heißt es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung.

Die Prioritätenliste der Stadt beinhaltet mehrere Bau- und Sanierungsprojekte gegen die Vernässung durch Oberflächen- und Grundwasser. Abgeschlossen sind: Ertüchtigung des Dorfteiches Freckleben, Wiederherstellung der Entwässerungsgräben zwischen Engelsstraße und Klopstockstraße.

Bei der Wiederherstellung des Teiches in Schackstedt, darin enthalten die Umsetzung des Entwässerungskonzeptes des Wasserzweckverbandes, ist die erste Maßnahme abgeschlossen: Verlegung des Regenwasserkanals im Bullenwinkel und am Marktring in Koordinierung mit dem Straßenbau Marktring/Bullenwinkel in Schackstedt.

Nicht abgeschlossen sind: Renaturierung des Grabens von Schackenthal bis zur Wippermündung in Klein Schierstedt, Wiederherstellung der Flutgräben an der Lehmkuhle und Ableitung des Wassers bis zur Eine, Sanierung der Kalihalde am Friedhof in Aschersleben und die Entwässerung des nordwestlichen Stadtgebietes in Richtung Hauptseegraben.

Im Rahmen des Bauprojekts soll zwischen der Eine und der Mehringer Straße der Graben ein neues Profil und einen begleitenden Bewirtschaftungsweg erhalten. Im weiteren Verlauf soll das vorhandene Grabenprofil bis zur Zufahrt des Heizwerkes der Stadtwerke ertüchtigt werden. Die Zufahrt werde mittels eines Durchlasses gequert, und nach weiteren 400 Metern Graben-Neubau westlich des Wohngebietes „An der Lehmkuhle“ werde das Grabensystem im Rahmen des sogenannten Ausbauteils 1 vollständig hergestellt sein, heißt es seitens der Stadt.

Zunächst wird damit begonnen, aus Richtung Walkmühlenweg den künftigen Grabenverlauf von Baumbewuchs zu befreien. Außerdem wird es Suchschachtungen geben, um notwendige Umverlegungen von Versorgungsleitungen vorzubereiten. Die eigentlichen Arbeiten zum Bau des Grabens sollen dann im kommenden Jahr beginnen.

Im Zuge der Arbeiten werde es im nächsten Jahr auch vorübergehende Sperrungen der Mehringer Straße, des Walkmühlenwegs und der Zufahrt zum Heizwerk geben, teilt die Stadtverwaltung mit und bittet dafür schon jetzt um Verständnis.

Der Ausbau dieses Grabensystems ist nur ein Teil einer Prioritätenliste, in der die Stadt Aschersleben notwendige Maßnahmen gegen die Oberflächen- und Grundwasservernässungen aufgelistet hat. Vor allem der Anstieg des Grundwassers hatte in den vergangenen Jahren in einigen Stadtgebieten und Ortsteilen immer wieder für Probleme gesorgt.

Die Wiederherstellung eines Entwässerungsgrabens zwischen der Ascherslebener Engelsstraße und der Klopstockstraße konnte baulich bereits abgeschlossen werden, genau wie die Sanierung der Dorfteiche in den Ortsteilen Freckleben und Schackstedt. Andere Maßnahmen befinden sich gegenwärtig in der Planungsphase, teilt die Stadt mit. (mz)

Ein Streifen gegen die Erosion soll mehr Schutz bieten.
Ein Streifen gegen die Erosion soll mehr Schutz bieten.
Archiv/FG Lizenz