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Von rotem Brei und heißen Mixern

Von Regine Lotzmann 04.04.2008, 15:48

Aschersleben/MZ. - "Wir wollen jeder Altersklasse eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung bieten", meint Doris Hasslbauer von der Ateliergemeinschaft Schöpfrad, die am Freitag - wie andere ihrer Mitstreiter auch - extra einen Tag Urlaub genommen hat, um den Schülern der Ascherslebener Förderschule für lernbehinderte Kinder das Papierschöpfen beizubringen.

Dafür wird nicht nur Zellulose eingeweicht, auch ein Brei aus püriertem Altpapier und Eierpappen soll später als edles Papier zu neuen Ehren kommen. Die Jungen und Mädchen der Klassen 6a und 6b schöpfen deshalb mit Spezialsieben die Papierfasern ab, die sich nach dem Trocknen in farbige Blätter verwandeln werden. Für die Schüler der 6b ist das Papierschöpfen jedoch nur ein Baustein in ihrer Projektwoche, in der sie alles über die Buchkunst erfahren. "Eine Frau, die einmal in der Druckerei gearbeitet hat, wird uns zeigen, wie früher ein Buch hergestellt wurde", kündigt Klassenlehrerin Erika Härtling den nächsten Schritt an und erzählt auch von dem geplanten Besuch bei der Druckerei Mahnert, in der sich die Kinder über die moderne Buchdruckerei informieren wollen.

Auch der Klasse 6a unter Leitung von Juliana Starosta passt das Papierschöpfen gut ins Projekt. Sie beschäftigt sich mit Robinson Crusoe, einem gestrandeten Seefahrer, der sich seine Sachen schließlich auch selbst herstellen musste. "Die Kinder fanden das hier ganz toll", freut sich die Lehrerin über das Interesse der Jungen und Mädchen, die das fertige Papier dann auch mitnehmen dürfen. Juliana Starosta und Erika Härtling zeigen sich deshalb sehr dankbar gegenüber dem Engagement der Ateliergemeinschaft.

"Wir bieten regelmäßig Aktionstage an", berichtet Doris Hasslbauer und erzählt von Malerei und Papierschöpfen, vom Gestalten mit Ton oder Speckstein. "Ganz beliebt sind auch unsere Aktionstage im Sommer, wenn wir mit Gasbeton arbeiten", verrät das Vorstandsmitglied und meint: "Unsere Devise ist: Das, was die Mitglieder gerne machen, wollen wir auch weitergeben." Dass der Verein dafür die Ascherslebener Wassertormühle nutzen kann, dafür sind die rund 40 Mitglieder dankbar, finden sie hier doch ideale Bedingungen für ihre Hobbys.