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Anlagenbau Vom Azubi zum Produktionsleiter bei Rulmeca in Aschersleben: Christian Hillmann machte Karriere bei Anlagenbauer

Von Marko Jeschor 05.10.2018, 12:23
Christian Hillmann hat sich hoch gearbeitet: Er ist jetzt Produktionsleiter beim Anlagenbauer Rulmeca in Aschersleben.
Christian Hillmann hat sich hoch gearbeitet: Er ist jetzt Produktionsleiter beim Anlagenbauer Rulmeca in Aschersleben. Marko Jeschor

Aschersleben - Christian Hillmann hat mal als kleines Licht angefangen. Damals, Ende der 1990er Jahre, als Auszubildender zum Zerspanungsmechaniker in Baalberge. Mittlerweile ist der 40-Jährige aus Alsleben eine tragende Säule.

Jetzt als Produktionsleiter beim Anlagenhersteller Rulmeca in Aschersleben. Dank seines Willens, vor allem aber auch aufgrund seiner Erfahrung in den alten Bundesländern. Geschäftsführer Tobias Badtke lobt seinen Mitarbeiter jedenfalls in höchsten Tönen.

„Genau diese Erfahrung, diese Tiefenschärfe wollen wir. Das ist die DNA unseres Unternehmens.“ Zudem kenne er die Mentalität, habe aber auch über den Tellerrand hinaus geschaut.

Hillmann arbeitete in Mannheim, Hockenheim und Ludwigsburg

Hillmann kann tatsächlich eine typische Rückkehrergeschichte erzählen. Demnach ging er nach seiner Ausbildung zunächst nach Baden-Württemberg. Einfach, weil er dort bis zu 1.000 Euro monatlich mehr verdiente als in der Region.

Selbst als Leiharbeiter hatte er mehr in der Tasche. „Das Lohngefüge war nicht so, dass ich hätte hier bleiben wollen.“ Dafür ließ er sogar Frau und Kind zurück, pendelte an den Wochenenden nach Hause. Er bediente einige Jahre CNC-Maschinen für die verschiedensten Firmen in Mannheim, Hockenheim und auch in Ludwigsburg.

„Ich war sozusagen ein Teilschwabe“, berichtet Hillmann

Anders als viele Ostdeutsche, die damals ebenfalls ihr Glück in der „Fremde“ suchten, fühlte er sich nicht ausgegrenzt. Das liegt wohl daran, dass einige seiner Vorfahren auch Schwaben waren und er Schwäbisch perfekt beherrscht. „Ich war sozusagen ein Teilschwabe.“

Allerdings drängte es ihn doch irgendwann nach Hause. Wieder zurück in seine Heimat. „Ich wollte nicht mehr länger das Pendlerleben führen, sondern sesshaft werden.“

Mehr Zeit für Familie und Hobbys

Dafür nahm er Gehaltseinbußen in Kauf, die es auch Jahre nach seiner Abkehr aus der Region immer noch gab. Dafür hat er nun mehr Zeit für Familie und Hobbys. Einige Firmen wollten Hillmann nach eigener Aussage auch einstellen.

Rulmeca bot ihm über die Anstellung als Zerspanungsmechaniker allerdings auch eine Perspektive auf. Ab 2009 durchlief er dann alle Bereiche beim Anlagenbauer, verbesserte in dieser Zeit etliche Produktionsprozesse. „Es war immer mein Bestreben, optimal zu produzieren.“

Dreimal pro Woche zum Abendstudium nach Magdeburg

Parallel dazu nahm er noch ein Abendstudium auf, fuhr dreimal in der Woche nach Magdeburg, um dort vier Jahre später seinen Abschluss zum Maschinenbautechniker zu machen. Mittlerweile ist er für 120 Mitarbeiter zuständig.

Vom Betrieb wurde er in dieser Zeit insofern unterstützt, als dass er nicht mehr in Schichten arbeiten musste. Geschäftsführer Badtke sagt, Rulmeca sei als mittelständisches Unternehmen nicht groß genug, um den klassischen Karriereweg anzubieten.

Dennoch zeige man gewillten Mitarbeitern stets geeignete Wege auf. Er schätzt seinen Produktionsleiter auch, „weil er auch mal unbequeme Dinge durchstellen kann“. (mz)