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Viel Fröhlichkeit vor dem Rathaus

Von PETER ROSENHAHN 11.11.2009, 16:56

ASCHERSLEBEN/MZ. - Natur findet Stadt - dieses Motto der Landesgartenschau 2010 steht auch an der Rathaustür auf dem Ascherslebener Markt. Doch am Mittwoch fand vor dem Haus erst mal die Faschingseröffnung 2009 / 10 statt.

Dazu traf das neue Prinzenpaar Mario I. / Susanne I. in einer von Hobbylandwirt Harald Lüdecke aus Groß Schierstedt gelenkten Pferdekutsche ein. Davor zwei Stuten, edle Warmblütler, echte Sachsen-Anhaltiner, wie Lüdecke betonte. Von edlem Geblüt auch Prinz und Prinzessin, zumindest während der Zeit ihrer Regentschaft. Im Privatleben heißt er Mario Karschunke und arbeitet in der Mineralölbranche; sie ist Susanne Krusche, tätig als Buchhalterin. Beide wohnen im Ascherslebener Ortsteil Wilsleben.

Der Auftritt der Tollitäten war mit Musik, Tanz und Liedern angemessen begleitet und vorbereitet worden. Daran waren Damen-, Prinzen-, Kinder- und andere Garden ebenso beteiligt wie Thomas-Blasmusik-Express, Elferrat, Gesangs- und sonstige Solisten, Männerchor und Lolli-Pops. Anwesend waren auch der Ehrenpräsident des Partnervereins aus Hessisch-Oldendorf, Wilhelm Luther, der Ascherslebener Ehrenpräsident Karl Rücker, ACC-Fan-Club-Vorsitzende Johanna Schwemmer sowie Gerhard Muschka mit seiner fahrbaren Theke.

Nachdem Prinz und Prinzessin 2008 / 09, Klaus II. und Oda I., die Regentschaft für 2009 / 10 an Mario I. / Susanne I. übergeben hatten und auf der Bühne von Cowboys und Indianern gesungen worden war, konnte es nicht mehr lange dauern, bis Ascherslebens Häuptling Andreas Michelmann auf der Bildfläche erschien. Und siehe da - da war er schon. Imposant wie immer, ein Souverän wie aus dem Bilderbuch, fast wie Jung Siegfried aus den Nibelungen. Aber: Ein wenig fahrig dennoch, in Mimik und Gestik, leichtes Augenflackern, Motorik und Reflexe nicht so intakt wie sonst, kurz: geistig und physisch nicht ganz frisch. Doch seine Schlüsselübergabe ans Prinzenpaar - wenngleich um fast eine Viertelstunde verspätet - vollzog sich wieder ohne Fehl und Tadel.

Nachdem der Schlüssel unter dem Beifall des zahlreich erschienenen Publikums gewechselt hatte, verlasen Prinz und Prinzessin die Proklamation. Zentralpunkt derselben: der städtische Straßenverkehr. Dazu formulierte der Prinz unter anderem: "Würde ich einen BMW besitzen wie Sie, Herr Michelmann, da würd' auch ich im Stau nicht schwitzen." Und Moderator Günther Bausbach mutmaßt sogar in der Stadtverwaltung einen Chinesen namens Um-Lei-Tung. Michelmann bekam vom Prinzenpaar einen überdimensionalen Verkehrsregelungsstab, damit er dann nach Aschermittwoch, das heißt, wenn er wieder im Amt ist, stets an dieses innerstädtische Problem erinnert wird. Er indes schenkte dem Verein ein Sparschwein, worin alle die, die sich in der Karnevalszeit nicht küssen lassen wollen, eine Spende zu entrichten haben. Dann erfreute ACC-Präsidentin Renate Hohmann mit einem Lied von roten Rosen die Anwesenden, damit nachdrücklich auf das diesmalige ACC-Motto "2010 ist Landesgartenschau - der ACC grüßt mit helau!" verweisend. Und wie zuvor, sangen und schunkelten auch da die meisten mit.