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Verbrennen von Gartenabfällen Verbrennen von Gartenabfällen: Landrat will erst einmal entzerren

Von Gerd Alpermann 12.03.2002, 15:05

Quedlinburg/MZ. - Unter Entzerren versteht Wolfram Kullik, die Zeiten für das Verbrennen mehr zu verteilen. Deshalb hat er die ab 18. März genehmigten Brenntage auf drei Sonnabende in den darauf folgenden vier Wochen ausgedehnt. Der Ostersonnabend wurde aber ausgenommen. "Damit soll Bürgern, die in der Woche aus beruflichen Gründen keine Zeit haben, auch die Chance eingeräumt werden, Laub und Grünschnitt zu entsorgen", sagte Wolfram Kullik bei einem Pressegespräch.

"Das Ziel des Landkreises besteht weiter und verstärkt darin, das Verbrennen zurückzudrängen", betonte der Landrat. Beginnen müsste dies mit der Einsicht, nur trockene Abfälle und nur Grünschnitt und Laub zu verbrennen. Dies sollte auch nur bei normalem Wetter und nicht bei feuchter Witterung oder starkem Wind geschehen. Aufhören müsse, dass so manches gleich mit verbrannt werde, wie zum Beispiel Autoreifen, oder Brandbeschleuniger eingesetzt werden.

Wolfram Kullik verwies darauf, dass in Thüringen ein generelles Verbot zum Verbrennen besteht. In Sachsen-Anhalt hätten die Landkreise das Weisungsrecht. "Bei den bisher von den Verwaltungsgemeinschaften eingeholten Meinungen gibt es ein recht differenziertes Bild", erklärte der Chef der Kreisverwaltung. Zudem fehlten noch die Reaktionen aus dem Unterharz und aus Thale. Für ein Verbot seien bisher die Orte Quedlinburg, Ballenstedt, Gernrode und Bad Suderode, dagegen Rieder, Stecklenberg, Heteborn, Hedersleben und Wedderstedt.

Zur Entsorgung des Grünschnitts wurde von allen Verwaltungen betont, dass ihre Bauhöfe diese Arbeit nicht leisten können. Der Landrat verweist dagegen auf bestehende Alternativen. Dazu gehöre das Einsammeln von Grünschnitt durch den Abfallzweckverband Nordharz. Zudem arbeiteten zwei Kompostierungsfirmen im Landkreis Quedlinburg.

Wolfram Kullik ließ durchblicken, dass beim Thema Verbrennen von Gartenabfällen schnell Emotionen hochkochen: "Es sind Glaubenskriege, die da vor sich gehen." Das Ziel sei klar, doch er wolle der Vernunft vertrauen. Lebensqualität und Gesundheit verlangten einfach, die Beeinträchtigungen zu reduzieren. Auch mit dem Hinweis auf Alternativen solle überzeugt werden, das Verbrennen zu unterlassen.