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Landreis warnt Untersuchung hat bestätigt: Geflügelpest ist im Salzlandkreis angekommen

Die beiden toten Kraniche an den Wiendorfer Teichen sind an der Geflügelpest gestorben. Das Veterinäramt des Salzlandkreises warnt Geflügelzüchter.

Von Regine Lotzmann 24.10.2025, 08:15
Verdacht bestätigt: Die toten Kraniche im Salzlandkreis sind an der Geflügelpest gestorben.
Verdacht bestätigt: Die toten Kraniche im Salzlandkreis sind an der Geflügelpest gestorben. (Symbolfoto: Matthias Bein/dpa)

Salzlandkreis/MZ - Der Verdacht ist bestätigt: Auch im Salzlandkreis ist die in den umliegenden Regionen grassierende Geflügelpest nun angekommen. Landkreissprecherin Marianne Bothe bezieht sich dabei auf sechs tote Kraniche, die am Dienstagmorgen an und in den Wiendorfer Teichen bei Bernburg gefunden wurden. „Zwei wurden im Landesuntersuchungsamt für Veterinärmedizin in Stendal untersucht. In beiden Tieren ist der Erreger der Aviären Influenza erwartungsgemäß nachgewiesen worden“, informiert Bothe. Weitere Untersuchungen zum konkreten Erreger stehen aber noch aus.

Nur Spitze des Eisberges

Das Veterinäramt vermute, dass die entdeckten Kraniche aber sicher nur die Spitze des Eisberges seien. „Der Ornithologe, der die Tiere beobachtet hatte, berichtet, dass die etwa 400 Kraniche, die dort übernachtet hatten, weitergezogen sind“, erklärt die Landkreis-Sprecherin dazu. Und sagt: „Zurückgeblieben sind die – obwohl in gutem Ernährungszustand – schwerkranken Vögel.“ Mit hoher Wahrscheinlichkeit seien sie akut an dem Virus erkrankt und vor Ort gestorben.

Bei der Bergung der toten Tiere bekam das Veterinäramt Unterstützung von der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG). Per Infrarotsuch-Drohne wurden die Gewässer abgeflogen. „Die entdeckten Kadaver wurden, soweit die Bergung möglich war, eingesammelt und der Tierkörperbeseitigung zugeführt.“

„Die Landkreisverwaltung“, erklärt Amtstierarzt Christian Lutter, „hat im Fall der Feststellung der Aviären Influenza bei Wildvögeln die Möglichkeit, von Verpflichtungen für Geflügelhalter abzusehen.“ Der Leiter des Veterinäramtes im Salzlandkreis will deshalb derzeit auf eine Aufstallungspflicht verzichten. „Auch Geflügelhandel und -ausstellungen sind weiter erlaubt“, so Lutter.

Vorsicht bei Geflügelzucht

„Unabhängig davon ist in dieser Situation die Gefahr des Ausbruchs der Geflügelpest bei Hausgeflügel aber enorm hoch“, warnt er dennoch. Der Tod von Tieren – egal ob Wasser- oder Hühnergeflügel – müssten deshalb ab sofort durch einen Tierarzt abgeklärt oder zur Sektion übersendet werden. Gehäufte Verluste seien zudem dem Veterinäramt in Bernburg anzuzeigen.

„Als wahrscheinlichste Infektionsquelle kommt – neben dem Zukauf von infiziertem Geflügel – der Kontakt auf Geflügel-Ausstellungen infrage“, wissen die Fachleute und raten dringend, Vögel, die Berührung zu anderen Beständen hatten, etwa 14 Tage lang zu separieren. Außerdem solle der Kontakt zu Wildvögeln vermieden werden: durch engmaschige Netze auf den Gehegen oder das Behalten der Tiere im Stall. Da der Erreger vor allem im Kot lange überleben kann, sollten zudem Galoschen beim Stallbesuch getragen werden.

Das Veterinäramt kann per Mail an [email protected] oder unter 03471/684 14 61 kontaktiert werden, außerhalb der Sprechzeiten auch über die Leitstelle des Salzlandkreises unter 3925/299 040.