Tradition nach Himmelfahrt Traditionelles Fassrollen startet zum 40. Mal von Hoym in Richtung Badeborn
Nach einer Bier-Wette wurde 1984 erstmals ein Fass von Hoym nach Badeborn gerollt. Daraus ist eine Tradition geworden. Auch in diesem Jahr geht es wieder los.

Hoym/Badeborn/MZ - Am Tag nach Himmelfahrt 1984 wurde nach einer Wette erstmals ein 50-Liter-Fass mit dem guten Halberstädter Bier die 5.570 Meter vom „Schwarzen Bär“ in Hoym über die damalige Bezirksgrenze zum „Goldenen Hufeisen“ nach Badeborn gerollt. Da gab es nämlich nur weniger schmackhaftes Dessauer Pils.
Und ein Vater hatte zu seinem Sohn gesagt: „Wenn ihr das Bier aus Hoym nach Badeborn rollen müsstet, würdet ihr nicht soviel saufen.“ Der Sohn hatte jedoch Ehrgeiz und der Rest ist Geschichte. Kaum jemand hätte damals gedacht, dass aus der Bierlaune eine so lange Tradition wird. Am Freitag, 30. Mai kommt es nun zum 40. Badeborner Fassrollen.
Name bleibt vorerst geheim
Erneut hat sich ein Badeborner, über dessen Namen bis zum Freitagabend der Mandel des Schweigens gehüllt wird, gefunden. Nur eins verrät Frank Damm, der Chef des Fassrollvereins: „Der ist Jahrgang 1984 und damit genauso alt wie das Fassrollen.“
Wie immer wird um 18.31 Uhr in Hoym am heutigen griechischen Restaurant Akropolis gestartet. Die Pferdekutschen, mit denen der Fassroller samt dem alten, mit Wasser gefüllten 50-Liter-Alu-Fass aus DDR-Zeit zum Start gebracht werde, kommen eine Stunde vorher in Hoym an. Das 60 Kilo schwere Sportgerät wird samt Fassroller und Begleittross wieder am Hasselborn empfangen.
Der Rekord von Tim Schmidt steht seit 2018 bei 41 Minuten und 48 Sekunden. Frank Damm verspricht wieder die vom Verein mit Fleischer Thomas Hulsch am Donnerstag frisch gestopften Fassrollwürstchen. Der Kindergarten hat einen Auftritt und erstmals werde eine Hüpfburg für den künftigen Fassrollnachwuchs aufgestellt, kündigt Damm an.