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Gewinne, Verluste Stadtrat Aschersleben berät am 8. Oktober 2020 über Jahresabschlüsse der Eigenbetriebe: Es geht um OptimAL GmbH Ballhaus, AGW, Stadtwerke und Bauwirtschaftshof

Von Harald Vopel 20.09.2020, 14:56
Die Unternehmen der Stadt Aschersleben schlossen das Wirtschaftsjahr 2019 mit Überschüssen ab.
Die Unternehmen der Stadt Aschersleben schlossen das Wirtschaftsjahr 2019 mit Überschüssen ab. Montage: F. Gehrmann

Aschersleben - Wenn der Ascherslebener Stadtrat am 8. Oktober das nächste Mal tagt, wird es unter anderem um die Jahresabschlüsse der Eigenbetriebe und Gesellschaften der Stadt Aschersleben für das Jahr 2019 gehen. Im Vorfeld der Stadtratssitzung hat bereits der Finanz- und Verwaltungsausschuss beraten, hier die wichtigsten Ergebnisse der Prüfungen.

OptimAL GmbH betreibt Sport- und Freizeitcenter Ballhaus

Hier handelt es sich um ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Stadt Aschersleben. Die OptimAL GmbH betreibt das Sport- und Freizeitcenter Ballhaus und das Freibad Unter der Alten Burg.

Das Jahr 2019 wurde mit einem Überschuss von 4.018,83 Euro abgeschlossen. Ein Jahr zuvor waren es noch rund 64.000 Euro. Im Geschäftsjahr 2019 hat sich das Konsumverhalten der Besucher geändert.

Statt Premium-Mitgliedschaften wurden vermehrt Einzelleistungen des Ballhauses nachgefragt. Dementsprechend sind die Umsätze im Schwimmbad- und Sauna-Bereich gestiegen, während die Umsätze aus Mitgliedsbeiträgen gesunken sind.

Außerdem wurde das Fitnessstudio ausgegliedert. Der Betrieb des Ballhauses und des Freibades hängt auch künftig am Tropf der Stadt. Die zahlte im vergangenen Jahr einen Betriebskostenzuschuss von 490.000 Euro. Das waren 28.000 Euro weniger als 2018.

Ascherslebener Gebäude- und Wohnungsgesellschaft

Die Stadt Aschersleben ist Alleingesellschafterin der Ascherslebener Gebäude- und Wohnungsgesellschaft mbH (AGW). Die Gewinn- und Verlustrechnung wies zum 31. Dezember einen Jahresüberschuss in Höhe von 815.000 Euro aus.

Das waren 153.000 Euro weniger als ein Jahr zuvor. Trotzdem kann sich die Bilanz sehen lassen. Die Leerstandsquote an Wohnungen hat sich auch 2019 weiter verringert. Sie betrug am Jahresende 4,94 Prozent. In Zahlen: Ende 2019 waren 144 Wohnungen nicht vermietet.

Trotzdem sind die Erlöse aus Mieten gestiegen - um 354.000 Euro. So betrug die Netto-Kaltmiete 4,77 pro Quadratmeter. 2018 waren es 4,65 Euro. Grund für den Anstieg waren Modernisierungen.

Über das gute Jahresergebnis darf sich auch der Stadtkämmerer freuen. 275.000 Euro aus dem Überschuss sollen der Stadtkasse zufließen.

Stadt und EnviaM sind Gesellschafter der Stadtwerke Aschersleben

Die Stadt Aschersleben ist mit einem Anteil von 65 Prozent Hauptgesellschafterin der Stadtwerke Aschersleben GmbH (SWA), die enviaM hält 35 Prozent der Anteile an der Gesellschaft.

Die SWA versorgen die Mehrzahl der Haushalte und Gewerbekunden der Stadt Aschersleben mit Strom, Fernwärme und Trinkwasser - aber auch wichtige Industriekunden mit Strom und Erdgas.

Mit einem Jahresüberschuss von insgesamt 2,66 Millionen Euro steuern die Stadtwerke den Löwenanteil an die Ascherslebener Stadtkasse bei. Nämlich 1,38 Millionen Euro.

Hauptgrund für die ausgezeichnete Bilanz sei die positive Entwicklung der 100-prozentigen Tochter Ascanetz GmbH, die die Sparte Strom abdeckt, heißt es im Jahresbericht 2019. Hier wurden immerhin 536.000 Euro mehr als noch ein Jahr zuvor erwirtschaftet.

Bauwirtschaftshof beschäftigt 60 Mitarbeiter

Der Eigenbetrieb der Stadt Aschersleben beschäftigte am Jahresende 2019 insgesamt 60 Mitarbeiter. Darunter elf Gemeindearbeiter, sieben Hausmeister, zwei Saisonkräfte, vier Auszubildende und acht Angestellte.

Die erwirtschaften am Ende einen Jahresüberschuss von 2.861,84 Euro. Gleichzeitig konnten noch bestehende Verbindlichkeiten in einer Höhe von 206.000 Euro (2018) auf 136.000 reduziert werden. Außerdem wurden 2019 Investitionen von rund 201.000 Euro getätigt.

Die größten Investitionen waren die Weiterführung des Wegebaus auf dem städtischen Friedhof „Schmidtmannstraße“, vorbereitende Arbeiten zum Neubau eines WC am Friedhofseingang Oberstraße und fortführende Arbeiten am 2017 errichteten Trauerpavillon.

Übrigens - die größten Umsätze erzielte der Bauwirtschaftshof in den Bereichen Grünanlagenpflege (767.000 Euro) sowie Straßenreinigung und Winterdienst (457.000 Euro).

Eigenbetrieb Abwasserentsorgung

Als großes Plus gilt nach wie vor die realistische und bedarfsgerechte Planung der Ascherslebener Kläranlage. Die sorgt für vergleichbar niedrige Gebührensätze für die Abwasserentsorgung, heißt es in der Beschlussvorlage für den Stadtrat.

So betrug die Schmutzwassergebühr im vergangenen Jahr 2,89 Euro pro Kubikmeter. Die Niederschlagswassergebühr 2,27 pro volle fünf Quadratmeter. Die Gewinn- und Verlustrechnung schließt für das Jahr 2019 mit einem positiven Jahresergebnis in Höhe von 187.600 Euro ab.

Ein Jahr zuvor betrug der Überschuss noch 305.900 Euro. Ursache für den Rückgang seien geringere Umsatzerlöse und ein höherer Materialaufwand, heißt es. 2019 wurden auch eine Reihe von Baumaßnahmen wie Schmutz-, Misch- und Regenwasserkanäle fertiggestellt. (mz)