1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Aschersleben
  6. >
  7. Spenden für Hochwasser-Opfer: Spenden für Hochwasser-Opfer: Lager quellen langsam über

Spenden für Hochwasser-Opfer Spenden für Hochwasser-Opfer: Lager quellen langsam über

Von Lars Geipel 26.08.2002, 19:29

Aschersleben/MZ. - Der Gemeindesaalvon Amesdorf ist bereits gut gefüllt. Teilweisebis unter die Decke sind die blauen Säckeschon gestapelt. Und es werden immer mehr:Ohne Unterlass sortieren Katrin Nitschke,Silvia Wagner und Rosemarie Zwerg Bettwäsche,Handtücher, Bekleidung und vieles mehr - allesSpenden aus den Gemeinden der VerwaltungsgemeinschaftWippertal für die Opfer der Hochwasserkatastrophe.

So wie Amesdorf geht es inzwischen vielenKommunen im Landkreis. Die Lager sind randvollmit Sachspenden - vor allem Textilien. InAschersleben wird die Annahmestelle in derSchmidtmannstraße sogar vorerst geschlossen:"Wir können im Moment nichts mehr aufnehmen",sagt der Pressesprecher der Stadt, AndreasSchmith.

Problem ist, "dass es aus den betroffenenRegionen dafür bisher keine Anforderung gibt",so Schmith weiter. Viele Leute in den Katastrophengebietenseien gerade erst in ihre Häuser zurück gekehrt,ergänzt Jürgen Grzega, Leiter Ordnungswesender Stadt. "Da gibt es derzeit noch keinenÜberblick, was wo gebraucht wird."

Allerdings ist das wohl nur die halbe Wahrheit:Bürgermeister und Verwaltungsmitarbeiter beklagensich zudem massiv, dass es weder beim Regierungspräsidium(RP) noch bei der Landesregierung in Magdeburgeine zentrale Koordinierungsstelle gibt, diedie Verteilung der Sachspenden organisiert."Woher sollen wir wissen, wo etwas gebrauchtwird? Das können wir von hier aus gar nichtleisten", erklärt Helmut Krull, Mitarbeiterbeim Amt für Brand- und Katastrophenschutzim Landkreis.

Mehrfach schon habe er beim RP deswegen angefragt- eine konkrete Information blieb bisher aus.Dort fühlt sich anscheinend auch niemand sorecht zuständig, wie eine Mitarbeiterin am Montag einräumte und stattdessen an die Landesregierungverwies. Im Wirtschafts- und Sozialministeriumist man sich des Problems dagegen durchausbewusst: "Es ist eine schwierige Situation",sagt Pressesprecherin Christiane Baumann."Wir haben keine funktionierende Infrastrukturund das Angebot ist riesig." Um dem ProblemHerr zu werden, soll am Dienstag mit Vertreternder vom Hochwasser betroffenen Landkreiseüber die Organisation der Hilfe beraten werden.Dann wird auch eine Hotline unter der Nummer0391/5674600 eingerichtet: Hier sollenFirmen und Verwaltungen ihre Spenden meldenkönnen, die dann weitervermittelt werden.

Inzwischen haben einige Kommunen das Heftallerdings schon selbst in die Hand genommen:So wird die Verwaltungsgemeinschaft Bördeblickam Donnerstag ihre Spenden nach Rathmannsdorfin Sachsen bringen.