Segelflug Segelflug: Leewellen-Camp in Aschersleben

Aschersleben - Segelflugzeuge in der Luft, Starts und Landungen, geschäftiges Treiben auf dem Ascherslebener Flugplatz. Die Saison hat doch noch gar nicht begonnen, werden sich viele fragen.
„Das stimmt. Aber wir bieten das sogenannte Leewellenfliegen bewusst in der Zeit an, in der ansonsten nicht geflogen wird“, erklärt Wolfgang Lieder, Vorsitzender des Luftsportvereins Ostharz. Und in diesem Jahr gab es auch noch eine Premiere: Erstmals wurde in Aschersleben ein Leewellen-Camp organisiert. „Hier wollen wir Anfängern und Fortgeschrittenen die Möglichkeit bieten, sich mit den speziellen Bedingungen beim Leewellenflug am Harz vertraut zu machen“, betont Lieder. „Dazu gehört übrigens auch ein Theorieteil.“
Spaß auch ohne Top-Bedingungen
Doch mit dem Leewellenfliegen hat es diesmal nicht so geklappt. „Wir brauchen dafür Südwestwind. Es herrschte aber nur Wind aus östlichen Richtungen vor. Deshalb haben wir kurzerhand reagiert und sind thermal geflogen“, schildert der Vereinschef. Jeweils gegen Mittag hoben dann die Segelflieger ab und sind die Gegend abgeflogen.
Die Teilnehmer am Camp kommen aus ganz Deutschland. So wie Jens Rabe aus Braunschweig. „Ich bin das erste Mal zum Wellenfliegen hier. Es ist alles top organisiert, auch das Umfeld stimmt. Ich werde garantiert wiederkommen“, sagt er. Ähnlich sieht es auch Frank Selsemeier aus Rinteln. Er meint zudem, dass der Flugplatz Aschersleben praktisch vor der Tür sei. Auch wäre es viel preiswerter. Denn Leewellenflüge sind sonst nur beispielsweise in den Alpen oder in Frankreich möglich.
Harz bietet beste Voraussetzungen
Der Harz ist praktisch ein Phänomen. Der Südwind trifft das Gebirge fast senkrecht zur Längsachse. Das Hindernis stellt sich dabei in seiner größten Ausdehnung dem Wind entgegen und wird überströmt. Dabei können bei starkem Wind an Nordostrand beziehungsweise im nördlichen Harzvorland Leewellen entstehen. Diese nutzen dann die Segelflieger, um bis auf 7 000 Meter aufzusteigen. (mz)