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Schützenfest in Winningen Schützenfest in Winningen: Ein Polizist ist jetzt der König

Von Detlef Anders 26.06.2019, 13:56
Olaf Seifert ist neuer Schützenkönig in Winningen geworden.
Olaf Seifert ist neuer Schützenkönig in Winningen geworden. Detlef Anders

Winningen - Im Hintergrund ertönt Marschmusik. Olaf Seifert und seine Frau Ariane füllen letzte Schnäpse in kleine Becher und kontrollieren den Stand des Sonnenschirms in der Garageneinfahrt. „Sie kommen“, weiß das Ehepaar, das seit 20 Jahren in Winningen lebt.

Olaf Seifert (58) ist in diesem Jahr Schützenkönig geworden und im Rahmen des Festumzuges des Schützenfestes wird er gleich als Letzter abgeholt.

Schützenfest in Winningen: Beamter war für Schieß- und Sportausbildung zuständig

Dass Seifert Schützenkönig wurde, obwohl er erst seit drei Jahren Mitglied des Schützenvereins ist, war vielleicht nur eine Frage der Zeit. Als Polizeibeamter war er regelmäßig zum Schießen. An der Fachhochschule der Polizei in Aschersleben sei er viele Jahre für die Schieß- und Sportausbildung zuständig gewesen, erzählt er.

Die letzten Jahre vor seinem Vorruhestand kümmerte er sich dann um die Berufsinformation. Fünf Jahre war er auch im Ausland im Rahmen von UN- und EU-Missionen für das Land tätig. Zwei Jahre im Kosovo und drei Jahre in Afghanistan.

Dass er in den Schützenverein kam, das hatte mit seinem Schwager zu tun. „Der fragte, ob ich nicht Lust hätte. Er wollte selber auch eintreten.“ So kamen beide zu den Schützen. „Ziel ist ja, irgendwann auch Schützenkönig zu werden“, sagt Seifert. „Die Ringe will ich aber nicht sagen“, tut der Polizist geheimnisvoll.

Olaf Seifert: „Viel muss organisiert werden.“

Nachdem er viele Jahre beruflich stark eingespannt war und nie Zeit für Hobbys oder Vereine hatte, fühlt er sich bei den Schützen wohl. „Man muss sich ja ein bisschen engagieren und will sich ins Dorfleben einbringen.“ Da habe sich der Schützenverein angeboten.

Seifert ist sogar schon im Vorstand des Vereins aktiv. Als sportlicher Leiter bereitet er die Vereinsmeisterschaft und Pokalschießen vor. Auch in die Vorbereitung des Schützenfestes war er eingebunden. „Solch eine Veranstaltung will vorbereitet sein. Viel muss organisiert werden.“

Zu den Hobbys zählt Seifert die Zeit mit den Enkelkindern, die gleich um die Ecke wohnen. Ein Enkel fahre auch in den Urlaub mit, verrät er. Am Hobby seiner Frau, die sich als Tierfreundin vor allem um Katzen kümmert, kommt er als Mann natürlich auch nicht vorbei. Am liebsten habe er die im Haus, doch die Freigänger werden auch von ihm gefüttert.

Schützenfest in Winningen: Salutschüsse vor dem Haus

Genügend Getränke stehen für die Zeremonie vor dem Haus in der Thälmann-Straße bereit, als die Schützen unüberhörbar dank des Spielmannszuges der Cochstedter Feuerwehr bei Seiferts eintreffen. Nach mehreren Salutschüssen erhält Seifert von seinem Vorgänger die Königskette.

Als Schützenkönig in Winningen muss man nicht viel Geld haben, wie in manch Vereinen der alten Bundesländer, erklärt er. Nur manche der älteren Schützen wollen sich die Aufregung nicht mehr antun und treten daher zum Königsschießen nicht an, bedauert er. Die Königsscheibe 2019 wird nicht gleich an der Hausfassade angebracht. Das folgt erst nach dem Schützenfest. (mz)