Schule mit Courage und ohne Rassismus: Schule mit Courage und ohne Rassismus: Burgschule hat einen neuen Titel

Aschersleben - Die Festveranstaltung ist kaum vorbei und schon hängt das neue Schild gut sichtbar an der Fassade der Ascherslebener Burgschule. Seit gestern darf sich die Sekundarschule nun offiziell „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ nennen.

Neben dem Gymnasium Stephaneum ist sie die zweite Schule in Aschersleben, die diesen Namen trägt. In ganz Deutschland sind es bereits 1.500 Schulen, die von über einer Million Schüler besucht werden. Gleichzeitig gehört die Burgschule nun auch dem größten Schulnetzwerk im Land an. „Wir stehen für eine Sache und setzen heute ein Zeichen dafür,“ sagt Schulleiterin Claudia Brandt-Heim, nicht ganz ohne Stolz. Von den schlaflosen Nächten im Vorfeld ist der dynamischen Schulleiterin heute nichts mehr anzumerken. Sie war in die Kritik geraten, die Unterschriften der Schüler für diese Aktion erzwungen zu haben.

„Wir brauchen keine Ja-Sager. Man muss nicht mit allem einverstanden sein, aber man muss miteinander reden. Wir haben nichts erzwungen“, sagt sie. Die Schüler haben freiwillig ihre Namen darunter gesetzt und zeigen allein in der Festveranstaltung, dass sie nun auch zu ihrem neuen Schultitel, der übrigens jedes Jahr erneuert werden muss, stehen. Und so können viele Gäste, unter ihnen auch Landrat Markus Bauer und der Amtsleiter für Bildung bei der Stadt, Steffen Schütze, ein zum Teil sehr emotionales Programm erleben. Zum Beispiel als der kleine Jakob aus der sechsten Klasse gemeinsam mit der Schulband das Lied von Udo Lindenberg „Wozu sind Kriege da“ singt. „Das Lied stammt aus meiner Jugend. Ich bin immer noch textsicher. Die Welt hat sich zwar geändert, doch das Thema ist nach wie vor aktuell“, so Markus Bauer mit Blick darauf, dass an der Sekundarschule derzeit auch 14 Flüchtlingskinder lernen. „Man muss andere Kinder schützen. Man kann sie doch nicht da lassen, wo sie erschossen werden! Wir sind stolz, dass unsere Schule jetzt solch einen Titel hat“, sind sich Leon und Marcel aus der fünften Klasse einig. (mz)