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Salzlandkreis Salzlandkreis: Mit «Wipperstrolche» fällt die letzte namenlose Bastion

Von ELFI SCHURTZMANN 16.06.2011, 16:21

GROSS SCHIERSTEDT/MZ. - Der Anstoß zur Suche kam während einer Beratung bei der Stadt Aschersleben und wo auffiel, dass die Kindertagesstätte als einzige der Stadt keinen Namen trug. Dass muss sich ändern, sagten sich Erzieher und Eltern.

Der Aufruf zur Namensfindung wurde während eines Elternabends gestartet und binnen kurzer Zeit lagen mehr als 20 Vorschläge auf dem Tisch. Darunter solche Namen wie "Schierstedter Spatzen" , "Auenland" oder "Rasselbande". Denn es sollte schon ein Name sein, der die Verbindung zum Ort und zur Wipper in sich trage, erzählt Melanie Gürth, Mitglied des Elternkuratoriums. Den meisten Zuspruch fand letztendlich der Name "Wipperstrolche".

Großer Bahnhof dann am Tag der Namensgebung. Der Spielmannszug eröffnete diesen feierlichen Moment, an dem neben Eltern, Großeltern auch Ortsbürgermeister Burkhard Mathe anwesend war, und für die "Wipperstrolche" Isabell und Lea war der große Moment gekommen. Die Tafel wurde enthüllt und darunter erschien der neue Name der Kita. Gesponsert hat das Schild Adrean Sasse, der Vater eines Kindes. Die feierlichen Namensgebung fiel auf den Kindertag, der im Anschluss noch ausgiebig mit Kutschfahrten, Schminken. Grillen und einer gemeinsamen Kaffeetafel gefeiert wurde.

Nicht ganz einig sei man sich über das Alter der Kinderreinrichtung, räumt Birgit Lucas ein. "Ich würde sagen, 65 Jahre könnte hinkommen", meinte sie. Aus der Not heraus wurde damals ein solche Einrichtung geschaffen, denn die Landfrauen mussten aufs Feld, aber wohin mit dem Nachwuchs. Das war in Groß Schierstedt sozusagen die Geburtstunde für eine Kinderbetreuung. Der erste Kindergarten war in der ehemaligen Schule. Hier wurden die Kleinen schon in den 50er Jahren von ausgebildeten Kindergärtnerinnen betreut. Anfangs brachten die Mütter das Essen noch mit, später wurde das Mittagessen selbst gekocht.

1959 / 60 wurde in der Kindergartenstraße ein neuer Kindergarten gebaut. Bis 1990 wurde dieser auch genutzt und eine alte Eisentür mit "Herrn Fuchs und Frau Elster" zeugen noch heute davon. Inzwischen sind es schon wieder 20 Jahre nach dem Umzug in die Aue-Siedlung, dem heutigen Domizil. Nach der Zusammenlegung von Kindergarten und Kinderkrippe 1991 leitete bis zum vergangenen Jahr Angelika Schwarz die Einrichtung. 35 Kinder einschließlich der Hortkinder werden hier täglich betreut. "Wir freuen uns über jedes Kind , das zu uns kommt. Es kommen auch Kinder aus Aschersleben und Klein Schierstedt zu uns", erklärt die Kita-Leiterin. Die Verbundenheit zum Ort sei einfach da, denn schon die Großeltern, die heute die Enkel in die Kita bringen, besuchten einst die Einrichtung.