Public Viewing in Aschersleben Public Viewing in Aschersleben: Fußball-Fieber noch ausbaufähig

aschersleben/MZ - Das letzte WM-Gruppenspiel zwischen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft und den USA hat sich als Straßenfeger erwiesen. Die Ascherslebener Innenstadt war ab 18 Uhr so gut wie verwaist. Und die Fans sahen sowohl zu Hause als auch beim Public Viewing, wie die deutsche Elf mit dem 1:0 den Gruppensieg holte.
Nur die Ruhe vor dem Sturm?
Wobei sich der Ansturm an den wenigen Orten, an denen in Aschersleben Fußball per Leinwand oder Großbildschirm gesehen werden konnte, in überschaubaren Grenzen hielt. Auch mögliche Freudenkundgebungen per Autokorso gab es nicht. Doch was nicht ist, kann ja noch werden. Vielleicht sieht alles am kommenden Montag im Achtelfinale schon ganz anders aus.
Im Ballhaus saßen etwa 170 - meist junge - Fans erwartungsvoll auf der Arena-Tribüne. Es gab Bockwurst, Cola, Bier oder Sekt. Und rechts und links der Großleinwand hingen die Flaggen der WM-Teilnehmer. Nur die richtige Stimmung wollte nicht aufkommen. Was die Ascherslebener zu sehen bekamen, löste jedenfalls keinen Jubel aus. Einsam ließ sich eine Rassel hören.
Manchmal begleitet von einem ebenso einsamen Klappern. Zunächst bis zur Pause. Da ließen sich zumindest einige Ballhaus-Besucher zu einer Jubelkostprobe animieren. Die Jubelpremiere fand dann aber wenige Minuten später doch noch statt. Nachdem Thomas Müller den Ball im US-Tor versenkt hatte. Aber auch die Skeptiker des Abends waren noch da: „Wenn das Tor man kein Unfall war“, lautete der etwas bissig geratene Kommentar von Adrian Hogel, der vor dem Spiel ein 0:0 vorausgesagt hatte. Und dann wurde es auch schon wieder ruhiger im Saal. Nur ganz zum Schluss noch einmal ein gemeinschaftliches Aufatmen, als die Amerikaner ihre letzte Chance nicht nutzten.
Ausbaufähig
Auch im Grauen Hof - hier konnte per Großbildschirm das Spiel verfolgt werden - war die Resonanz noch ausbaufähig. Das lag wohl in erster Linie daran, dass nur Insider wussten, dass hier diese Möglichkeit besteht.
Und so waren auch nur knapp die Hälfte der etwa 50 Plätze besetzt. Darunter litt natürlich die Stimmung, auch weil die Löw-Truppe bis auf die Anfangsphase kaum Anlass zu überschwänglichem Jubel bot. So war dann auch von einem der Tische zu hören: „Wir trinken auf das Unentschieden.“ Pessimismus, Optimismus oder Realismus? Die Antwort gab es wenig später. Und es war einmal mehr Thomas Müller mit dem 1:0. Nun wurde doch gejubelt. Und niemand war wohl wirklich böse, dass das Remis doch nicht die richtige Ahnung war.
